Bad Homburg

Sarglose Bestattung wird möglich

Seit Anfang 2013 ist in Hessen eine Bestattung ohne Sarg gesetzlich möglich. Stadtverwaltungen ändern ihre Friedhofssatzungen, um dem Wunsch der muslimischen Bürger nachzukommen.

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Nach dem islamischen Bestattungsritus sollen die Leichen von Muslimen in nahtlos verschnürte Grabtücher gewickelt und ohne Sarg begraben werden – in Hessen galt lange Zeit der Sargzwang. Im März 2012 wurde er gelockert.

Die hessische Stadt Bad Homburg will ihre städtische Friedhofsatzung ändern und muslimischen Bürgern die Bestattung auf städtischen Friedhöfen ohne Sarg ermöglichen. Die Stadt hat bereits ein Grabfeld für Muslime auf dem Waldfriedhof festgelegt. Dort könnten die Verstorbenen in nach Mekka ausgerichteten Gräbern beigesetzt werden.

Bereits in einigen Städten eingeführt

Die Satzungsänderung ist eine Folge einer vorausgegangenen Änderung des Hessischen Friedhofs- und Bestattungsgesetzes, an dem sich die Friedhofssatzung orientiert. Es sieht in §18 vor, dass der Gemeindevorstand nach Anhörung des Gesundheitsamtes die Bestattung ohne Sarg gestatten kann.

Mit der Änderung der Friedhofsatzung entspricht die Stadt dem Wunsch der Islamischen Gemeinde Bad Homburg. „Der Umgang mit den Toten nimmt in jeder Religion eine bedeutende Rolle ein. Unsere muslimischen Mitbürger sollen nicht nur gut in Bad Homburg leben, sondern auch die Sicherheit haben, dass ihre Religion über den Tod hinaus respektiert wird“, erklärt Oberbürgermeister Michael Korwisi.

Die Änderung der Friedhofssatzung müsse noch am 12. Februar 2015 von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen werden, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt.Die sarglose Bestattung ist bereits in anderen Städten in Hessen eingeführt worden. So können Muslime ihre Toten in Städten wie Oberursel, Wiesbaden, Hanau, Gießen und Rüsselsheim, sarglos bestatten.