Wir geben einen Überblick über die – aus unserer Sicht – wichtigsten Ereignisse und Berichte aus dem Jahr 2014. IslamiQ wünscht einen guten Start ins neue Jahr und freut sich auf die kommende Zeit.
Es ist wieder soweit. Ein weiteres Jahr ist um. Und natürlich müssen wir, wie bereits im vergangenen Jahr, einmal zurückblicken auf die Themen des Jahres. Wir haben natürlich andere Maßstäbe was wichtig ist, und natürlich dreht sich alles bei uns um das eine wichtige Thema – Islam. Wir sind halt IslamiQ.
Wie bereits im vergangenen Jahr präsentieren wir daher in unserem Jahresrückblick Artikel, die unsere Leser begeisterten oder unserer Redaktion besonders am Herzen lagen. An dieser Stelle erlauben wir uns aber auch einen großen Dank für die starke Unterstützung aus der muslimischen Community und unseren Leserinnen und Lesern. Wir wünschen einen guten Start ins neue Jahr. Viel Spaß mit dem Überblick!
Die Redaktion
Natürlich ist es für eine Redaktion schwer ihre Lieblinge zu benennen, zumal in diesem Jahr viele erstklassige Beiträge erschienen sind. Wer sich einen guten Überblick verschaffen möchte, dem empfehlen wir vor allem einen Blick in unsere Rubrik Debatten. Besonders angetan waren wir vom Interview mit Muhammad Sameer Murtaza zur Islamischen Philosophie, dem Interview mit Amina Luise Becker zum Thema Identität, dem Interview mit Rabbi Marc Schneier zum jüdisch-muslimischen Dialog und dem Interview mit Henri Nickels zum Thema Islamfeindlichkeit sowie dem Interview mit Hans-Jörg Schmid zur muslimischen Jugendarbeit.
Für unsere Leser interessant war auch das Thema der „Türkentaufen“, über das Stephan Theilig schrieb und damit einen Einblick in die Assimilationspolitik des alten Deutschlands gab. Auch unser Beitrag über das Verhalten von Polizei und Sicherheitsbehörden bei Anschlägen auf Moscheen erregte die Gemüter. Und die Aktion „Muslime stehen auf gegen Hass und Unrecht“ hat natürlich auch unsere Leser angezogen.
Sie waren das Top-Thema in diesem Jahr. Ob in Berlin, Bielefeld oder Bad Salzuflen. Die Brandanschläge auf Moscheen haben die Gemüter der muslimischen Community zutiefst beunruhigt. Umso trostvoller, dass zumindest in Bad Salzuflen und in Bielefeld die Täter erwischt werden konnten. Nicht aufgeklärt worden sind sowohl der Brand in der Berliner Mevlana Moschee als auch der Brandanschlag in einer Hochschule in Hamburg. Doch neben den steigenden Attacken in Deutschland, scheint es auch in Österreich zu immer mehr Übergriffen auf muslimische Einrichtungen zu kommen.
Berührt hat unsere Community auch die Islamfeindlichkeit, die immer wieder zum Vorschein kam. Sei es in den Worten von Politikern, dem Handeln von Beamten oder jüngsten Debatten zum Thema Islam in Europa. Islamfeindlichkeit ist (leider) ein fester Bestandteil unserer Berichte – und das nicht erst seit Pegida. Hoffnungsvoll stimmten da allerdings Berichte über Siege vor Gericht – wie z.B. gegen eine Frau, die eine Muslimin als Terroristin beschimpfte oder eine Personalvermittlerin, die eine Muslimin wegen ihres Kopftuchs diskriminierte. Und nicht zuletzt zeigte ein junger Doktorand, dass man die Hasstiraden von vermeintlichen „Intellektuellen“ in Büchern keineswegs kommentarlos stehen lassen muss. Ali Ghandours Rezension zum Buch „Islamischer Faschismus“ sprach vielen Muslimen aus der Seele.
Was soll man nur mit dem Inlandsgeheimdienst machen? Nicht nur, dass seine dubiose Rolle beim NSU weiterhin für Schlagzeilen sorgte, auch ein Datenskandal aus Niedersachsen zeigte, mit was für undurchsichtigen Methoden Muslime ins Visier genommen wurden. So wurden beispielsweise Muslime in den Datenbanken des Niedersächsischen Verfassungsschutzes geführt, weil sie eine Moschee besuchten. Interessant waren auch Entwicklungen in der Einstufung von muslimischen Gemeinschaften. Die IGMG flog zuerst in Hamburg aus der Beobachtung und Bremen folgte. Weitere Bundesländer werden vermutlich nachziehen. Ein Erfolg für die Religionsgemeinschaft, die sich seit Jahren gegen die Beobachtung wehrte.
Das deutsche Muslime den Terror der IS verurteilten, ging fast überall unter. Der Brief jedoch von verschiedenen Gelehrten an den selbsternannten Kalif Al Baghdadi erhielt dafür eine große Aufmerksamkeit. Ebenso schaffte auch die Organisation „Reporter ohne Grenzen“ Aufmerksamkeit für die Ansicht der Muslime.