Freitagspredigten, 02.01.2015

Geburt, Weg und Vorbild des Propheten

Die islamischen Religionsgemeinschaften widmen sich in den Freitagspredigten verschiedenen Themen. So geht es diese Woche um die Thematiken: der Geburtstag des Propheten, Auf dem Weg des Propheten und die Nacht der Geburt.

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Die islamischen Religionsgemeinschaften widmen sich in den Freitagspredigten (Hutba) verschiedenen Themen. Diese Woche gibt es ein zentrales Thema: der Jahrestag der Geburt des Propheten Muhammad.

Der Geburtstag des Propheten

Anlässlich des Geburtstags des Propheten Muhammad thematisiert die Türkisch Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) in ihrer Freitagspredigt die Vorzüge und Charaktereigenschaften des Propheten und die Liebe der Muslime für ihn. Der Prophet Muhammad sei als Barmherzigkeit für die gesamte Menschheit entsandt und werde auch als Prophet der Liebe bezeichnet. Um Gottes Wohlgefallen zu erlangen müsse man dem Propheten Liebe und Respekt entgegenbringen. In Sure Kalem Vers 4 spricht Gott über den Propheten: „Du verfügst wahrlich über großartige Tugendeigenschaften.“ Zu seinen Tugenden gehören u. a.: Barmherzigkeit, Treue, Gottesfurcht, Frömmigkeit, Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit.

„Sein Erscheinen auf Erden wurde dem Tod Lebenserweckung, der Tyrannei Gerechtigkeit, der Unwissenheit Wissen, der Grausamkeit Barmherzigkeit und der Feindschaft Frieden. Die in Finsternissen verlorene Menschheit fand durch seine Wegweisung wieder zu ihrem Weg. Die durch die Unruhen der Welt verhärteten Herzen wurden durch seine Gnadenströme gebändigt.“ Sein Leben, sein Charakter und seine Handlungen sollten dem Menschen bei der Bewältigung der irdischen, alltäglichen Herausforderungen als Vorbild dienen. Daher sollte man den Geburtstag des Propheten als Anlass nehmen, seiner religiösen Botschaft und seinen Lehren zu gedenken, so die DITIB.

Auf dem Weg des Propheten

Aus gegebenem Anlass widmet sich die Islamische Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) einem ähnlichen Thema. Als Muslime sehe man sich als Teil der Umma (Gemeinschaft) des Propheten Muhammad, sodass jeder gläubige Muslim seinem Vorbild und seinen Anweisungen Folge leisten müsse. „Sein Ziel war es, den Menschen eine Anleitung für ihr Leben zu geben und diese durch seine eigene Lebensweise zu erklären. Deswegen müssen wir Muslime unsere Lebensweise anhand dieser Regeln kontinuierlich prüfen und ein Leben in Einklang mit der Sunna führen.“

Sein Charakter zeichne sich vor allem durch sein freundliches Wesen, seine Aufrichtigkeit, und seine Güte aus.„Anas ibn Malik (r) berichtete: ‚Ich habe dem Gesandten Allahs zehn Jahre gedient. Nicht ein einziges Mal hat er mir gegenüber ein Wort des Missmuts geäußert. Über etwas, das ich tat, sagte er nie ‚Warum hast du das so gemacht? Du hättest es so machen sollen‘.“ Gerade seine Menschlichkeit mache den Propheten zu einem guten Vorbild für alle. Daher sollten auch die Muslime heute bestrebt sein diesem Beispiel zu folgen, um schließlich eine Gemeinschaft der Barmherzigkeit zu sein, heißt es in der Hutba der IGMG.

Die Nacht der Geburt

Der Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) behandelt in seiner Freitagspredigt die Nacht der Geburt des Propheten Muhammad. „In der Frühe eines Frühlings im Jahre 571 unserer Zeitrechnung, in der Nacht des 20. Aprils nach der jetzigen Zeitrechnung, vom Yevmül Ehad auf den Yevmül Isneyn, von Sonntag auf Montag, kam der Gesandte Allâhs zur Welt.“

Diese Nacht ist für die Muslime aus aller Welt eine besondere und fester Bestandteil im islamischen Kalender, weil der geliebte Prophet darin das Licht der Welt erblickte und die Menschheit mit weltlichen und geistlichen Gnaden segnete. Im Koran heißt es: „Wahrlich, euch ist ein Gesandter erschienen aus eurer Mitte. Ihn schmerzt, wenn ihr in Bedrängnis seid; er eifert für euer Gedeihen. Er ist voll Güte und Barmherzigkeit gegen die, die da glauben.“

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.