Islamophobie

CDU-Generalsekretär vergleicht Islamfeindlichkeit mit Antisemitismus

Der Generalsekretär der CDU Peter Tauber verurteilt die islamfeindlichen Parolen der PEGIDA und zieht dabei Parallelen zum Antisemitismus des 20. Jahrhunderts. Politiker warnen außerdem davor, Muslime pauschal für die Anschläge auf die Pariser Redaktion zu verurteilen.

08
01
2015
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Islamfeindliche Aussagen der Pegida-Bewegung erinnerten CDU-Generalsekretär Peter Tauber an den Antisemitismus des 20. Jahrhunderts. Er widerspricht Behauptungen von Pegida, wonach Zuwanderung die islamistische Bedrohung verstärke.

Erstens kämen sehr viele Zuwanderer überhaupt nicht aus dem islamischen Kulturkreis, sondern aus Russland, Polen und anderen Teilen der Welt, sagte er. Zweitens sei die Vorstellung falsch, ein Muslim könne kein guter deutscher Bürger sein. „Und vor unserem geschichtlichen Hintergrund ist das auch erschreckend“, fügte Tauber hinzu. „Denn schon einmal ist den Angehörigen einer religiösen Minderheit abgesprochen worden, gute deutsche Bürger zu sein.“

Der Generalsekretär machte deutlich, dass er sich an den Antisemitismus des 20. Jahrhunderts erinnert fühlt: „Interessanterweise fällt mir eine Parallele ins Auge: Die Angst vor dem Islam heute ist besonders dort ausgeprägt, wo es kaum Berührungspunkte mit Muslimen gibt. Der Antisemitismus war besonders dort stark, wo gar keine Juden gelebt haben.“

Deutsche Politiker warnen vor Gleichsetzung von Islam und Terrorismus

Dass Islamisten eine Bedrohung seien, zeige sich „ganz aktuell wieder durch den abscheulichen Anschlag auf ein französisches Satiremagazin“, sagte Tauber. Das werde aber auch von vielen Muslimen so empfunden. „Und darum darf man nicht den Fehler machen, den Islam pauschal zu verurteilen. “Der Generalsekretär betonte: „Deshalb sagen wir auch den Deutschen muslimischen Glaubens, die sich klar von islamistischen Fundamentalisten und deren Gewaltexzessen abgrenzen, und die sich für unsere Gesellschaft und für die Zukunft unseres Landes einbringen: Euch wollen wir. Euch brauchen wir.“

Weitere deutsche Politiker warnen nach dem blutigen Anschlag auf die Pariser Redaktion des ebenfalls vor einer überhitzten Islam-Debatte. Bundesinnenminister Thomas de Maizière beispielsweise erklärte, unabhängig vom Hintergrund der Täter sei „eines völlig klar: Terroranschläge haben nichts mit dem Islam zu tun.“ Der Minister warnte in der Süddeutschen Zeitung davor, nun Flüchtlinge und Asylsuchende unter Generalverdacht zu stellen. Damit würde man „populistischen Brandstiftern in die Hände spielen“. (KNA/iQ)