Die Deutsche Islamkonferenz (DIK) kommt in Berlin zu einem Treffen zusammen. Das Schwerpunktthema der laufenden Legislaturperiode ist „Wohlfahrtspflege und Seelsorge“.
Die Deutsche Islamkonferenz hat sich das Thema „Wohlfahrtspflege und Seelsorge“ für die laufende Legislaturperiode als Schwerpunkt gesetzt. Auf einer Fachtagung in Berlin diskutieren am heutigen Dienstag und Mittwoch Vertreter des Bundes, der Länder und Kommunen mit muslimischen Verbänden und der freien Wohlfahrtspflege über mögliche islamische Modelle.
Eine muslimische Wohlfahrtspflege wäre aus Sicht des Islamwissenschaftlers Bülent Ucar „eine wichtige Etappe auf dem Weg der gleichberechtigten Teilhabe von muslimischen Bürgern in Deutschland“. Der Aufbau eines solchen Angebots könne „ein Beitrag zur strukturellen Integration einerseits und zur rechtlichen und gesellschaftlichen Normalisierung andererseits“ sein, sagte der Direktor des Instituts für Islamische Theologie der Uni Osnabrück am Dienstag im Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA)in Berlin.
Er glaube, dass die Zeit reif dafür sei, erklärte Ucar. Aber islamische Religionsgemeinschaften und Verbände hätten noch einiges zu tun, um ein solches Projekt professionell zu stemmen. „Hier habe ich noch meine Zweifel“, fügte der Religionspädagoge hinzu. Er vermute, „dass die Konstitution und vor allem der Aufbau eines solchen Verbands noch einige Jahre dauern wird“.
Ein muslimischer Wohlfahrtsverband müsse zudem nach den Spielregeln der kirchlichen Einrichtungen handeln. „Meines Erachtens sollte jeder an den Diensten solcher Einrichtungen partizipieren dürfen, der es wünscht“, sagte Ucar. Da es bislang aber noch keine Alternative zu christlichen oder jüdischen Einrichtungen gebe, könne eine religions- und kultursensible Pflege einer bestimmten Klientel unter den Muslimen möglicherweise sehr helfen.(KNA/dpa)