Seit dem Schuljahr 2013/14 ist der islamische Religionsunterricht in Niedersachsen Regelfach. Er soll die religiöse Identitätsbildung unterstützen und „Schlüssel zur Integration und eine Chance für den Dialog der Religionen“ sein.
Der islamische Religionsunterricht kann aus Sicht des niedersächsischen Kultusministeriums einer Radikalisierung junger Muslime vorbeugen. Das Fach leiste unter anderem einen Beitrag zur Präventionsarbeit, sagte Sprecherin Susanne Schrammar der Deutschen Presseagentur in Hannover. Seit dem Schuljahr 2013/14 ist der islamische Religionsunterricht in Niedersachsen Regelfach. Derzeit werden nach Angaben des Ministeriums landesweit fast 2400 Jungen und Mädchen der Jahrgänge 1 bis 5 an 55 Schulen erreicht.
Insgesamt sind ungefähr 49 000 Schülerinnen und Schüler in Niedersachsen muslimischen Glaubens. Der Islamunterricht wird stufenweise eingeführt, deshalb können die älteren Jahrgänge ihn noch nicht in Anspruch nehmen. Das Fach bilde „einen wertvollen Beitrag zur religiösen Identitätsbildung“ und sei zugleich „Schlüssel zur Integration und eine Chance für den Dialog der Religionen“, sagte Schrammar.
Die an der Universität Osnabrück ausgebildeten Religionslehrer haben unter anderem die Aufgabe, die Medienkompetenz ihrer Schüler zu stärken. Hintergrund ist, dass sich viele muslimische Jugendliche im Internet religiös orientieren, wie es im Kerncurriculum für den Sekundarbereich I heißt. „Neben qualitativ hochwertigen Bildungsangeboten lassen sich sowohl islamfeindliche Äußerungen als auch fundamentalistische Positionen finden“, wird in diesen Richtlinien für den Islamunterricht in Niedersachsen erläutert. (dpa)