In Spanien ist die Zahl islamfeindlicher Angriffe seit den Anschlägen in Paris drastisch gestiegen. Muslime seien besorgt über diese Entwicklung und starten landesweite Kampagne gegen Islamophobie.
Muslime in Spanien beklagen eine Zunahme antiislamischer Übergriffe im Land und fordern von der Regierung mehr Schutz. Nach den Terroranschlägen Anfang Januar auf das Satire-Magazin in Paris, seien in Spanien in weniger als einem Monat schon 37 antimuslimische Angriffe gemeldet worden, sagte Mounir Benjelloun, Präsident der Islamischen Kommission Spaniens (CIE), am Freitag in Valencia. Das seien bereits fast so viele wie im gesamten Vorjahr (45). Die Muslime in Spanien fühlten sich „verfolgt“ und „etwas schutzlos“.
Muslime seien es überdrüssig, „dass wir unsere Ablehnung aller Art von Gewalt oder Terrorismus äußern müssen, wenn irgendwo in der Welt etwas passiert“, sagte Benjelloun zum Start einer landesweiten Kampagne gegen Islamophobie. Bei der Aktion, die von mehr als 200 kulturellen, religiösen und politischen Gruppen organisiert wird, soll bekräftigt werden, dass „Islam nicht gleich Terrorismus“ ist.
Nach Angaben der Sprecherin der Bürgerplattform gegen Islamophobie, Beatriz Ruiz, gab es in den vergangenen Wochen unter anderem zwölf Schändungen von Moscheen. Auch seien Frauen mit Kopftüchern auf der Straße angepöbelt worden. Das sei „nur die Spitze des Eisbergs“, die Dunkelziffer sei weit höher einzuschätzen, da erfahrungsgemäß, so Ruiz, nur rund zehn Prozent solcher Hassdelikte angezeigt würden. (dpa/iQ)