Imame in Deutschland tragen eine große Verantwortung. Sie sind nicht nur Vorbeter, sondern auch Mediatoren, Seelsorger, Lehrer. Minister Guntram Schneider fordert eine schnelle Regelung der Imam-Ausbildung.
Der Minister für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, Guntram Schneider (SPD), setzte sich für die schnelle Regelung der Imam-Ausbildung ein. Die gesetzlichen Grundlagen zur Anerkennung von Religionsgemeinschaften als Körperschaften des öffentlichen Rechts hat die Landesregierung bereits im Herbst 2014 gelegt“, sagte Schneider dem Sonntag-Express. Es gebe allerdings „sehr, sehr unterschiedliche Auslegungen“ des Islam. Derzeit befinde sich die Landesregierung mit den Verbänden und Parlamentsvertretern in Gesprächen darüber, ob die islamischen Verbände als Religionsgemeinschaften anerkannt werden können.
Schneider ermunterte die Verbände, die Imam-Ausbildung in Deutschland selber zu übernehmen, bis die Anerkennung als Religionsgemeinschaft und damit eine Ausbildungsregelung möglich seien: „Wichtig ist dabei auch, dass die Imame hier leben und nicht nur für ein halbes Jahr auf Durchreise hier predigen.“
Auch Samir Bouaissa, Vorsitzender des NRW-Landesverbandes sprach sich für eine geregelte Imam-Ausbildung in Deutschland aus. Die Ausbildung müsse auf der Grundlage der deutschen Verfassung und des muslimischen Glaubens stattfinden, sagte er der Zeitung Sonntag-Express. „Wir würden uns sehr freuen, wenn NRW hierbei eine Vorreiterrolle übernehmen würde“, sagte Bouaissa weiter. Zuvor müssten aber noch „einige Hürden“, wie etwa die Anerkennung des Islam als Religionsgemeinschaft, genommen werden. (dpa)