Braunschweig

Rituelles Waschhaus in Braunschweig eröffnet

Das Waschhaus auf dem Stadtfriedhof in Braunschweig soll Muslimen eine Bestattung mit anschließendem Totengebet nach den Glaubensregeln des Islam ermöglichen. Die Stadtverwaltung rechnet mit etwa 35 Waschungen von Leichnamen pro Jahr.

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02
2015
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Ein rituelles Waschhaus ist in Braunschweig auf dem Stadtfriedhof eröffnet worden. Es soll vor allem muslimischen Gläubigen eine würdevolle Bestattung ihrer Toten gemäß den Regeln ihrer Religion ermöglichen. Das Haus ist eines der wenigen seiner Art in Deutschland, teilte die Stadt Braunschweig am Dienstag mit. Die Stadtverwaltung rechnet damit, dass es etwa 35 Waschungen von Leichnamen pro Jahr geben wird.

Rituelles Waschhaus steht allen Religionsgemeinschaften offen

Braunschweigs Oberbürgermeister Ulrich Markurth erklärte, das Haus stehe auch anderen Religionsgemeinschaften offen. An der Übergabefeier am Dienstag nahmen neben Muslimen auch Vertreter der jüdischen und christlichen Gemeinden teil.

Das Waschhaus selbst hat einen funktional gestalteten, 40 Quadratmeter großen Raum mit Waschtisch und einem Tisch zum Herrichten des Leichnams. In zwei anderen Räumen können sich die Angehörigen vor der Teilnahme am Totengebet rituell reinigen. Ein offener Platz steht für das Totengebet zur Verfügung. Das Gebäude kostete rund 150 000 Euro

In Braunschweig leben knapp 12.000 Muslime. Sie hatten bisher keine Möglichkeit, die rituelle Totenwaschung in öffentlichen Räumen durchzuführen.Die Verstorbenen wurden entweder in der Pathologie des Städtischen Klinikums oder in den Räumlichkeiten der Bestattungsunternehmen gewaschen.(dpa/iQ)