Ein Prüfungsantrag des Duisburger Integrationsrates sorgt für hitzige Diskussionen. Es solle geprüft werden, ob geschlechtergetrennte Badezeiten in Schwimmbädern eingeführt werden können.
Was woanders normal ist, sorgt in diesen Tagen in Duisburg für hitzige Diskussionen. Das islamische Wählerbündnis „Ummah“ hat durch den Integrationsrat erreicht, dass die Stadt prüfen soll, ob Schwimmzeiten und Schwimmkurse für „muslimische Einwohner eingerichtet werden können.“ Dem Prüfungsantrag stimmte der Duisburger Integrationsrat mehrheitlich zu.
Die Stadtverwaltung und Mitglieder des Integrationsrates reagierten irritiert. Die Förderung sei kein Beitrag zur Integration, sondern zur Abschottung. Muslime seien jederzeit in allen Bädern und allen Schwimmkursen willkommen.
In einer Stellungnahme stellt das Wählerbündnis klar, dass es bei dem Prüfungsantrag um die Trennung von Geschlechtern geht, in einigen Städten werden bereits getrennte Schwimmzeit für Frauen angeboten. Wichtig sei in diesem Rahmen, dass dies auch für Männer angeboten werden könne und der Antrag demnach über die Einrichtung von Badezeiten für Frauen hinausgehe. Entgegen der Annahme, dass sich Muslime durch das Vorhaben abschotten wollen, unterstreicht das Bündnis, dass das Angebot der „gendergetrennten Schwimmzeiten“ Nichtmuslime nicht ausschließen dürfe.
Es sei bekannt, dass in anderen Städten nichtmuslimische Frauen gerne an diesem Angebot teilnehmen. Auch die vor einer Schließung bedrohten Bäder könne man durch die Möglichkeit aktiver Nutzung vor einem Aus bewahren. Der Prüfantrag wird nun in der Verwaltung abgearbeitet. (iQ)