Weltkulturerbe

Unesco rügt deutsches Schützenwesen für Diskriminierung von Muslimen

Die Unesco lehnte die Bewerbung des deutschen Schützenwesens als Weltkulturerbe aufgrund der Ausgrenzung eines muslimischen und türkeistämmigen Schützenkönigs ab. Der Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften lehnt die Vorwürfe ab.

18
02
2015

Die Debatte um den muslimischen Schützenkönig von Werl wird nun zum Hindernis für die Aufnahme des Schützenwesens in das immaterielle Weltkulturerbe. In einem Schreiben der Unesco heißt es, dass „wegen der schroffen und ausgrenzenden Reaktionen“ auf einen „nicht biodeutschen Maßstäben“ entsprechenden Schützenkönig eine offene Traditionspflege nicht bestätigt werden könne. Somit sei die Bewerbung zunächst zurückgestellt worden. Die Kommission verstehe zudem nicht, warum eine religiöse Öffnung der Schützenvereine den christlichen Gründungszweck gefährden könne.

Für den Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften (BDHS)
äußerte Vorstandssprecher Rolf Nieborg Unverständnis gegenüber der Unesco. „Die haben nicht verstanden, dass wir seit über 800 Jahren christliche Werte vertreten“, sagte er den Zeitungen. Außerdem habe er sich über den Tonfall geärgert.

Muslimischer Schützenkönig umstritten

Der Fall sorgte im vorigen Jahr deutschlandweit für Aufregung: Der türkischstämmige Mithat Gedik hatte bei den Schützen in Werl-Sönnern den Vogel abgeschossen. Weil er Muslim ist, hatte ihn der katholische Dachverband BHDS zunächst aber nicht als Schützenkönig anerkannt und ihm die Teilnahme am Bezirksschützenfest untersagt. Die Werler Schützen stellten sich hinter ihren muslimischen König.

Laut Satzung des BHDS dürfen die katholischen Mitgliedsvereine nur Christen aufnehmen. Gedik ist in Deutschland geboren und aufgewachsen, hat eine katholische Frau und katholisch getaufte Kinder. Später erhob der BHDS zwar keine Einwände mehr gegen die Königswürde Gediks, lehnte aber eine Ausübung des Amtes auf Bezirksebene weiter ab. (KNA/iQ)

Leserkommentare

Daniel sagt:
Das Problem mit dem türkischen Schützenkönig war nicht, dass er Türke war, sondern dass er nicht katholisch war, weil es sich um einen katholischen Schützenverein handelt.
18.02.15
15:48
Ute Diri-Dost sagt:
Natürlich hätte ein Nichtkatholik laut Satzung nicht aufgenommen werden können.Aber. Satzungen lassen sich ändern.-Sollte man Schützenvereine in einem solchen Sinne(christlicher Gründungszweck!) nicht als Privatmilizen betrachten?Sollen sie eventuell zur Verteidigung der Interssen der katholischen Kirche aktiv eingesetzt werden können?Wie ist die allgemeine Rechtslage dieser Art von. Satzungen? Interssant,was dieser Fall alles zu Tage bringt.
18.02.15
18:43
Daniel sagt:
Mir sind nicht wirklich viele Fälle bekannt, in denen eine Einheit eines Schützenvereins in Deutschland auf Menschenjagd gegangen ist. Allerdings bin ich auch nicht allwissend. Es würde doch aber auch niemand auf den Gedanken kommen, eine muslimische Frauengruppe für nicht-muslimische Männer zu öffnen. Warum sollte also ein katholischer Schützenverein gezwungen werden seine Satzung zu ändern? Ob das noch zeitgemäß ist oder nicht, steht auf einem anderen Blatt.
19.02.15
14:43
Ute Diri-Dost sagt:
Mir ist auch kein Fall bekannt, wo Schützenvereine auf Menschenjagd gegangen sind. Aber es ist doch interessant zu wissen, dass die eigentliche Gründungsidee in diesem Fall nicht nur reines Interesse am Sport war. Natürlich ist es jedem Verein freigestellt, seine Satzungen nach den Interessen seiner Mitglieder auszulegen, dafür ist er ja eine Verein Gleichgesinnter, natürlich im Rahmen des Gesetzes, und Aufnahme oder Ablehnung von Beitrittsgesuchen ist ihm selbstverständlich überlassen. Es gibt ja auch Schützenvereine, die solche Klauseln in ihren Satzungen nicht beinhalten. Neu war mir, dass es katholische SCHÜTZENVEREINE für die Verteidigung christlicher Werte in Deutschland gibt, also kein reiner Sportverein von Sportschützen, mag auch diese Gründeridee über die Jahre in Vergessenheit geraten sein, aber wenn es drauf ankommt, wie man in diesem Fall sieht, ist sie dennoch von Relevanz.
19.02.15
18:10
islamFrei sagt:
Liebe Leser, Muslims sind anteilig die zahlreichste Gruppe, die Kapitale Verbrechen begeht, sie gehören ja der Ideologie des Terrors an, haben den koranischen Befehl, jeden Islamfreien zu töten, den sie habhaft werden können. ( denn diese Islamfreue Menschen sind - - " schlimmer als das Vieh " ) .. ---- Schützen sind anteilig aller "Sportler " am meisten für Mord verantwortlich denn ihnen ( und ihren Kinder ) sind Schusswaffen und Munition am einfachsten zugänglich. Die Wahrscheinlichkeits Rechnung , die ich als Ingenieursstudent lernte reicht völlig aus um vorher zu sagen, dass Muslimische Amateur-Schützen anteilig die meiste Morde begehen werden Deshalb bin ich gegen Feuerwaffen Erlaubnisse an egal wen, mindestens aber an Muslims. Gruss, IslamFrei
14.02.21
17:32