Die Schweizerische Volkspartei plant mit einer Unterschriftenaktion ein Kopftuchverbot an Schulen durchzusetzen. Das Kopftuch repräsentiere eine islamische Identität, die im Widerspruch zu christlichen Werte stünde.
Die Schweizerische Volkspartei (SVP) unternimmt einen neuen Anlauf, um ein Verbot des islamischen Kopftuchs zu erreichen. Im Kanton Wallis startete die SVP am Wochenende eine Unterschriftenaktion, die innerhalb eines Jahres 4.000 Unterzeichner finden soll. Offiziell ist als Ziel deklariert, Kopfbedeckungen an öffentlichen Schulen zu verbieten. Medienberichten zufolge verhehlt die SVP jedoch nicht, dass sich die Initiative vorrangig gegen islamische Kopftücher richtet.
Das Kopftuch sei ein religiöses Symbol, für das es an Walliser Schulen keinen Platz gebe, erklärte Jean-Luc Addor, Co-Präsident des Initiativkomitees. Die Walliser Schulen seien nicht laizistisch; an ihnen stünden christliche Werte im Vordergrund. Das Kopftuch sei nicht bloß ein religiöses Symbol, sondern Ausdruck einer kulturellen Identität und eines politischen Islam, so Addor. In diesem Sinne verletzte die SVP-Initiative auch nicht die Glaubensfreiheit. –
Bereits Ende Januar hat das „Egerkinger Komitee“ eine Volksinitiative für ein nationales Verhüllungsverbot auf Basis der Tessiner Initiative angekündigt. Das Komitee stand bereits hinter dem Ruf nach einem Minarettverbot in der Eidgenossenschaft. (KNA)