Die SPD-Politikerin Lale Akgün fordert die rechtliche Gleichstellung der christlichen und islamischen Religionsgemeinschaften. Sie bestätigt die Aussage der Bundeskanzlerin Angela Merkel über die Zugehörigkeit des Islams zu Deutschland.
Die SPD-Politikerin Lale Akgün fordert die gleichen Rechte für Kirchen und muslimische Religionsgemeinschaften. „Entweder werden in nächster Zeit die bestehenden Rechte der christlichen Kirchen beschnitten, oder aber die muslimischen Religionsgemeinschaften bekommen die gleichen Rechte“, so Akgün. Dazu gehörten der Einzug von Kirchensteuern, das Recht auf den Aufbau einer islamischen Wohlfahrtsorganisation sowie das Betreiben von Kitas, Schulen und Krankenhäusern.
Akgün bekräftigte den Satz von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) „Der Islam gehört zu Deutschland“. Dies gelte besonders deshalb, weil Deutschland ein religionsfreundlich-säkulares Land sei. Der Schriftsteller Navid Kermani kommentierte die Aussage der Bundeskanzlerin: „Wenn Muslime zu Deutschland gehören, gehört auch der Islam zu Deutschland.“ Muslime sollten aber ein leuchtenderes Beispiel an Barmherzigkeit sein, „die das höchste Gebot des Islams ist“.
Der Musiker Ergün Aktoprak wertete den Satz Merkels als Signal dafür, dass auch Muslime ein Teil Deutschlands seien. „Historisch betrachtet kann von einer philosophischen und kulturellen Verwurzelung des Islams hierzulande nicht die Rede sein, eher von dessen Migrations-bedingten Import seit den 1960ern.“ Es reiche nicht, an der „Marke Islam“ zu polieren. Es müsse verstärkt „an der Kompatibilität mit unserer Gesellschaft gearbeitet werden“.
Der Münsteraner Islamwissenschaftler Mouhanad Khorchide fordert die Muslime auf, ihren Beitrag gegen Fundamentalismus und Extremismus zu leisten. „Denn auch sie sind immer stärker von diesen Gefahren betroffen.“ (KNA/iQ)