Die islamischen Religionsgemeinschaften widmen sich in den Freitagspredigten (Hutba) verschiedenen Themen. So geht es diese Woche um den Glauben an die Engel, die Reifung und Rechtleitung eines Menschen und die besondere Bedeutung von Studenten der islamischen Lehre.
Der Glaube an die Engel ist das Thema der Freitagspredigt der Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB). Der Glaube an die Existenz von Engeln gehöre zu den Grundpfeilern des islamischen Glaubens. Im Koran und den Hadithen werden sie beschrieben als Wesen, die für den Menschen nicht sinnlich erfassbar seien. Sie bestünden aus Licht (Nur), hätten aber im Gegensatz zum Menschen keinen eigenen Willen, sodass sie ausschließlich in Gehorsam an Allah lebten und keine Sünden begingen. Außerdem seien sie in der Lage verschiedene Formen und Gestalten anzunehmen, wie beispielsweise die Gestalt von Menschen.
Die genaue Anzahl der Engel sei nicht bekannt. Neben diversen „unbekannten“ Engeln, deren Aufgabe in der Lobpreisung Allahs bestünde, seien vier Engel bekannt, denen bestimmte Aufgaben aufgetragen wurden, wie beispielsweise der Erzengel Gabriel oder der Todesengel Azrail.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um das Thema „Irschad“ als eine unverzichtbare Aufgabe. Der Begriff „Irschad“ bedeute, „eine Person zur Reife zu führen, indem man ihre Mängel beseitigt, sie auf den rechten Weg leitet und ihr Ratschläge erteilt.“ Ziel dieses Prozesses sei es, den Menschen zur religiösen Wahrheit zu führen. Dies bedürfe bestimmter Fähigkeiten, wie beispielsweise guter Rhetorik und Empfindungsvermögen, um Menschen in Not oder Trauer erreichen zu können und sie auf den rechten Weg zu geleiten.
Als Moschee könne man Irschad praktizieren, indem man seine Gemeindemitglieder regelmäßig zum Gebet einlädt, insbesondere zum wöchentlichen Freitagsgebet oder sonstige Gottesdienste gemeinsam verrichtet.
Der Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) thematisiert in der heutigen Freitagspredigt die Bedeutung von Studierenden der islamischen Lehre. Bildung und Wissen (Ilm) werde im Islam eine besondere Stellung zugesprochen und sollte von Muslimen daher intensiv gefördert werden. Dies gelte zunächst für jede Form von Bildung.
Besonders hervorzuheben sei jedoch das Wissen über die Religion. Ein Vers aus dem Koran mache deutlich, dass der Status und das Ansehen eines Wissenden bzw. Gelehrten bei Allah dem eines Märtyrers gleichkomme. Insbesondere die gesellschaftliche Relevanz von Gelehrten sei hervorzuheben.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.