In Nazareth haben tausende arabische Israelis gegen die kostenlose Verteilung des französischen Satire-Magazins „Charlie Hebdo“ protestiert. Der Protest richte sich gegen die Beledigung jedes Propheten, sagten Organisatoren
Tausende arabische Israelis haben am Samstagabend in Nazareth gegen die kostenlose Verteilung des französischen Satiremagazins „Charlie Hebdo“ protestiert. Die Zeitschrift, in der auch eine Mohammedkarikatur abgedruckt ist, war zuvor kostenlos durch die rechtsnationale Partei „Israel Beiteinu“(„Unser Haus Israel“) von Außenminister Avigdor Lieberman verteilt worden. Wie die Tageszeitung „Haaretz“ (Sonntag) berichtete, forderte Nazareths Bürgermeister Ali Salam von Lieberman eine Entschuldigung für das Vorgehen seiner Partei.
Organisiert wurde der Protestmarsch den Angaben zufolge von der „Islamischen Bewegung“. Deren stellvertretender Leiter, Scheich Husam Abu Leil, sagte laut Bericht, der Protest richte sich nicht ausschließlich gegen die Beleidigung des Propheten Mohammed, sondern vielmehr gegen die Beleidigung jedweder Propheten und nannte in diesem Zusammenhang auch Moses und Jesus.
Im Vorfeld der umstrittenen Aktion hatte der arabische Parlamentsabgeordnete Ahmed Tibi gegen die kostenlose Verteilung der Satirezeitschrift beim Zentralen Wahlkomitee Beschwerde eingereicht. Die Verteilung verstoße gegen das Verbot, im Wahlkampf Geschenke an Wähler zu verteilen, begründete er seine Klage. Das Oberste Gericht des Landes hatte die Beschwerde vergangene Woche abgewiesen. (KNA)