Muslime in Deutschland forderten am gestrigen Weltfrauentag die Gleichstellung von Frauen und gedachten der weiblichen Opfer von Gewaltakten in Kriegsgebieten.
Anlässlich des Internationalen Weltfrauentages (8. März) fordern Muslime in Deutschland die Gleichstellung von Männern und Frauen und gedenken der weiblichen Opfer von Gewalt und Diskriminierung, insbesondere in Kriegsgebieten weltweit.
Die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) erklärt in einer Pressemitteilung die Bedeutung der Gleichstellung von Frauen für eine Gesellschaft. DITIB beschreibt das Problem der bisherigen Benachteiligung, Ausgrenzung und Diskriminierung von Frauen in vielen gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Bereichen.
Als Muslime müsse man eine solche Debatte führen, damit man die Gleichstellung von Männern und Frauen, auch in den muslimisch geprägten Heimatländern vorantreibe und den dortigen Missständen entgegenwirke. „Auch muslimische Gesellschaften müssen solche Bestrebungen unterstützen, indem sie eine innerislamische Dynamik in Gang setzten. Wir stellen fest, dass eine der größten Probleme der muslimischen Gesellschaften in unserer Gegenwart genau darin liegt“, heißt es in der Pressemitteilung.
Für die Religionsgemeinschaft liege der Fokus jedoch darauf Strategien zu entwickeln, um die Benachteiligung von Frauen in Deutschland und Europa zu bekämpfen. Betont wird insbesondere die Diskriminierung von muslimischen Frauen auf dem Arbeitsmarkt.
„Wir müssen uns darum bemühen, die Probleme in Europa zu reduzieren, und dafür sorgen, dass muslimische Frauen noch mehr partizipieren können, noch mehr gestärkt werden und noch aktiver sind, so dass die Gesellschaften, in denen wir leben, auch stärker und dynamischer sind und noch mehr dem Gemeinwohl dienen. Wir werden auch in die Pflicht genommen, die Kopftuch tragenden muslimischen Frauen in Deutschland, die in ihrer sozialen und wirtschaftlichen Partizipation gehindert werden, zu unterstützen. Als eine muslimische Religionsgemeinschaft gehört es zu unseren Pflichten, diese Frauen in einer ungehinderten Berufsausübung […} zu unterstützen“, so die Religionsgemeinschaft.
Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) problematisiert die anhaltende Gewalt gegen Frauen in Kriegsgebieten wie beispielsweise in Syrien, Irak und Myanmar. Dort werden Gewaltakte häufig von Männern verübt und die Ausgrenzung von Frauen von ihnen begünstigt.
„Wir wünschen daher, dass die Bundesregierung den Schutz von Frauen vor Gewalt in Kriegsgebieten zu einem Leitmotto ihrer G7-Präsidentschaft macht. Frauen brauchen mehr denn je unsere Hilfe, um die traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten und ihren Leidensweg zu beenden. In keiner dieser Konfliktregionen würden Frauen an der Suche nach Frieden maßgeblich beteiligt, auch in den Friedensprozessen, die zum Teil unmittelbar von Deutschland gefördert werden“, so die ZMD- Frauenbeauftragte Houaida Taraji gestern in Köln.