Auch wenn das Bundesverfassungsgericht das Aus für ein pauschales Kopftuchverbot an Schulen verkündet hat: Die stellvertretende bayerische Ministerpräsidentin Ilse Aigner (CSU) hat sich deutlich gegen das Tragen von Kopftüchern an Schulen ausgesprochen.
Die stellvertretende bayerische Ministerpräsidentin Ilse Aigner (CSU) hat sich gegen das Tragen von Kopftüchern an Schulen ausgesprochen. Mehr als die Hälfte der in Deutschland lebenden Muslima empfänden das Kopftuch „als Zeichen einer nicht vorhandenen Gleichberechtigung“, sagte die frühere Bundeslandwirtschaftsministerin der „Welt“ (Montag). „Das widerspricht unserem Grundgesetz.“
Insofern könne das Kopftuch „kein Beispiel für unsere Jugendlichen und Kinder“ sein, so Aigner weiter. Das Kindeswohl wiege schwerer als das Recht auf Religionsfreiheit. Zugleich betonte die Politikerin, Deutschland sei „nach wie vor“ ein christlich geprägtes Land.
Mitte März hatte das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe ein pauschales Kopftuchverbot für muslimische Lehrerinnen als verfassungswidrig abgelehnt. Das Urteil führte bundesweit zu einer Debatte. Die katholische Kirche begrüßte es als „starkes Signal für die Glaubens- und Bekenntnisfreiheit“. Zuletzt hatten Schulleiter kritisiert, die Neutralität der Schulen müsse nun neu ausgehandelt werden. (KNA)