Die islamischen Religionsgemeinschaften widmen sich in den Freitagspredigten (Hutba) verschiedenen Themen. In dieser Woche geht es um das Gute im Leben, die Umma des Propheten und den Tod und was danach kommt.
Die Türkisch Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert in ihrer heutigen Freitagspredigt das gute Handeln, das den Menschen am Leben halte. Nach der Aussage eines Hadiths zeichne sich ein gläubiger und gottesfürchtiger Mensch dadurch aus, dass ihn seine guten Taten erfreuen und seine schlechten Taten verstimmen. Für Muslime sei ein gutes und tugendhaftes Verhalten der Sinn ihrer Existenz im Diesseits. Das „Gute“ könne hier synonym mit dem arabischen Wort „Khayr“ verstanden werden, das im muslimischen Alltag häufig gebraucht werde. Unter dem Begriff „Khayr“ falle jede Art von gutem, tugendhaftem und nützlichem Verhalten wie beispielsweise das Engagement von Wohltätigkeitsorganisationen.
Für Muslime sei es Pflicht im „Guten“ eine Vorbildfunktion und eine Vorreiterrolle einzunehmen, in dem man ein nützliches Mitglied der Gesellschaft werde. So sei es die Aufgabe der Muslime das Gute in Form von Schulen, Krankenhäusern und sozialer Infrastruktur voranzutreiben. In einem Ausspruch des Propheten heißt es, jede gute Tat sei eine Sadaqa, und werde mit hohem Lohn geehrt.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um die Gemeinschaft des Propheten. Der islamische Glaube bedinge neben den Glauben an einen Gotte auch den Glauben an den Propheten und das Befolgen seiner Anweisungen. Insbesondere die Umma des Propheten folge seinem Beispiel und zeichne sich durch folgende Charakteristika aus: Die Aufrichtigkeit der Gottesdienste, ein gerechter Umgang miteinander, das Verabscheuen von Heuchelei, das Gebieten von Erlaubten und das Fernhalten von Unerlaubtem, das Verurteilen von Gewalt und Unterdrückung, Treue und schließlich gegenseitiger Respekt.
Die Freitagspredigt des Verbands islamischer Kulturzentren (VIKZ) handelt von dem Tod und dem Leben danach. Der Tod sei ein elementarer Bestandteil des Lebens, dem der Mensch trotz seines Streben nach Unsterblichkeit niemals entrinnen könne. Auch wenn der Gedanke an den Tod viele Menschen beängstige, sollte man sich als Muslim mit dem Thema beschäftigen und sein diesseitiges Leben auch nach dem Jenseitigen, das von ewiger Dauer ist, ausrichten.
Der Tod im Islam stelle kein wirkliches Ende des Daseins dar, da nach islamischem Verständnis nur der Körper stirbt, die Seele jedoch weiter lebt. Als Muslim solle man den Tod als Rückkehr zu seinem Schöpfer und als weitere Etappe seiner Existenz verstehen. Nach dem Tod werde man am jüngsten Tag wieder zum Leben erweckt und für sein Leben im Diesseits zur Rechenschaft gezogen. Daher sei es wichtig Vorkehrungen für das Leben nach dem Tod zu treffen und sein diesseitiges Leben als gläubiger Mensch zu verlassen.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.