Die Arabistin und Kulturwissenschaftlerin Angelika Neuwirth erhält den Leopold-Lucas-Preis der Universität Tübingen. Sie wird damit für ihre Forschungen zu Entstehungs- und Wirkungsgeschichte des Koran geehrt.
Angelika Neuwirth (71), renommierte Arabistin und Kulturwissenschaftlerin, erhält den mit 50.000 Euro dotierten Leopold-Lucas-Preis der Universität Tübingen. Sie wird damit für ihre Forschungen zu Entstehungs- und Wirkungsgeschichte des Koran geehrt, wie die Hochschule am Mittwoch ihre Entscheidung begründete. Auch habe Neuwirth den Dialog zwischen Islam, Judentum und Christentum befördert. Mit dem Preis für Nachwuchswissenschaftler wird der Historiker Christian Heinemeyer für eine Dissertation über politische Netzwerke im Spätmittelater ausgezeichnet.
Die Preisverleihung ist für den 12. Mai geplant. Der Leopold-Lucas-Preis würdigt Leistungen auf dem Gebiet der Theologie, Geistesgeschichte, Geschichtsforschung und Philosophie. Geehrt werden Personen, die sich um Toleranz und Völkerverständigung verdient gemacht haben.
Die Evangelisch-Theologische Fakultät Tübingen vergibt die Auszeichung im Namen der Universität. Gestiftet wurde der Preis 1972 vom damaligen Ehrensenator der Eberhard-Karls-Universität, Franz D. Lucas, zum 100. Geburtstag seines in Theresienstadt ermordeten Vaters, des Rabbiners Leopold Lucas. Zu den Preisträgern gehören unter anderen der Theologe Karl Rahner, die Philosophen Paul Ricoeur und Raimund Popper, der Dalai Lama, der polnische Erzbischof Henryk Muszynski sowie Richard von Weizsäcker. (KNA)