Ein Bündnis aus Religionen, Politik und Gesellschaft in Schleswig-Holstein hatte eine Volksinitiative für die Aufnahme eines Gottesbezuges in die Landesverfassung gestartet. Es wurden bislang 17.000 Unterschriften gesammelt.
Zwei Monate nach ihrem Start hat die Volksinitiative für einen Gottesbezug in Schleswig-Holsteins Verfassung die nötigen Unterschriften fast zusammen. Derzeit lägen etwa 17.000 Signaturen vor, teilten die Initiatoren von „Für Gott in Schleswig-Holstein“ am Freitag in Kiel mit.
Im Herbst hatte es für die Aufnahme eines Gottesbezugs in die Landesverfassung keine Mehrheit im Parlament gegeben. Kommen 20.000 Unterschriften zusammen, muss sich der Landtag erneut mit dem Thema befassen.
„Angesichts dieser Zahl, die innerhalb eines so kurzen Zeitraums erzielt worden ist, brauchen wir den gesetzlich vorgesehenen Zeitrahmen von einem Jahr lange nicht auszuschöpfen“, sagte der frühere Kieler Ministerpräsident Peter Harry Carstensen. Als Mitbegründer der Initiative zeigte er sich zuversichtlich, dass noch
vor der Sommerpause die erforderlichen Unterschriften dem Landtag übergeben werden können. Der CDU-Politiker forderte die Mitstreiter auf, bereits ausgefüllte Unterschriftenlisten bis Ende Juni zurückzuschicken.
Die von einem breiten Bündnis aus Religionsgruppen, Politik und Gesellschaft getragene Initiative war am 2. März gestartet. Ihr gehören auch Vertreter des Erzbistums Hamburg, der evangelischen Nordkirche, der Islamischen Religionsgemeinschaft Schleswig-Holstein „Schura“ und des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden an. Auch der frühere Ministerpräsident Björn Engholm (SPD) macht mit.
Der „Schura“-Vorsitzende Fatih Mutlu bezeichnete die Initiative jetzt schon als einen Erfolg. Sie verbinde Menschen und zeige deutlich, „welchen Anker Muslime, Juden und Christen in Schleswig-Holstein haben: Gott.“ Er appellierte an die Unterschriftensammler, im Endspurt der kommenden Wochen nicht nachzulassen.
Die nächste Diskussionsveranstaltung zum Thema ist laut Initiative am 18. Mai in Heide. Dort sprechen unter anderen Carstensen und der
frühere Landrat des Kreises Dithmarschen und spätere Vorstandsvorsitzende der E.ON Hanse AG, Hans-Jakob Thiessen, mit Vertretern des Landtags. (KNA)