Freitagspredigten, 15. 05. 2015

Isrâ und Mirâdsch

Die islamischen Religionsgemeinschaften widmen sich in den Freitagspredigten (Hutba) verschiedenen Themen. In dieser Woche geht es in allen Freitagspredigten um die Nachtreise und die Himmelsreise, die Miradsch-Nacht.

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Voller Weisheit: Isrâ und Mirâdsch

Die Islamische Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) thematisiert in ihrer heutigen Freitagspredigt Isrâ (Nachtreise) und Mirâdsch (Himmelsreise). Ein Jahr vor der Hidschra sei der Prophet in der 27. Nacht des Monats Radschab von Mekka aus zur Aksâ-Moschee und von dort zum Himmel hinauf gestiegen. Allah der Erhabene mache damit den Propheten Muhammad (s), den er unter seinen Geschöpfen auswählte, zu seinem Ansprechpartner im Namen aller Geschöpfe. Er lasse ihn die Schönheit seiner Schöpfung betrachten.

Der Mirâdsch stehe in engem Zusammenhang mit dem fünfmaligen Gebet (Salâh). Der Salâh war eine Ibâda, das von allen Propheten verrichtet wurde. Auch der Prophet verrichtete seine Gebete kontinuierlich. Mit dem Mirâdsch sei das Gebet schließlich für alle Gläubigen zur Pflicht geworden.

Die Nachtwanderung und die Himmelfahrt

In der Freitagspredigt der Türkisch Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) geht es ebenfalls um die Nachtwanderung und die Himmelfahrt. Gesegnete Tage und Nächte seien spezielle Gaben und Präsente von Allah an seine Diener. Diese Zeitabschnitte seien außergewöhnliche Nächte, an denen die guten Taten mit großen Belohnungen und Vergütungen gewürdigt werden. Die wichtigsten Besonderheiten der Wunder von Isra und Miradsch seien die Auferlegung der fünfmaligen Gebete, die Verheißung, dass diejenigen mit dem Paradies belohnt werden, die neben Allah keine Gottheiten beigesellen, und die Präsentation der letzten zwei Verse der Sura al-Baqara als Geschenk für die Menschheit.

Das Wunder der Nachtwanderung und die Himmelfahrt lehre die Aufrichtigkeit und Treue, Ausdauer und Geduld, Entschlossenheit und Stabilität. Die Gläubigen sollen treu in ihrer Religion, standhaft in ihrem Glauben und fortwährend bei ihren Taten sein.

Miradsch-Nacht

Die Freitagspredigt des Verbands islamischer Kulturzentren (VIKZ) handelt von der Miradsch-Nacht. Die Miradsch-Reise habe in drei Abschnitten stattgefunden. Der erste Abschnitt werde Isra genannt und umfasse die Reise von Mekka nach „Kuds-i Şerîf“ in Begleitung des Burak genannten Gefährts.

Im zweiten Abschnitt bereise der Prophet mit dem Miradsch genannten Gefährt, einer Art Sphärenleiter alle Sphären bis zur „Arş-ı Âlâ“, dem großen Thron und darüber hinaus die „Sidre-i Münteha“. Dieser Abschnitt sei durch „Haber-i Meşhûr“, also durch die Zeugenschaft des Propheten und seiner Gefährten belegt. Im dritten Abschnitt bereise der Prophet alleine und nur mithilfe des Gefährts Refref, von der „Sidre-i Müntehâ“ aus alle Sphären und Möglichkeiten, die Allah für ihn wünschte und betrat die von Raum und Zeit freie „Gegenwart“ Allahs.

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.