In Berlin werden weitere Grabstellen für Muslime zur Verfügung gestellt. Inzwischen ist es in den meisten Bundesländern gestattet, nach islamischen Richtlinien ohne Sargzwang bestattet zu werden.
In Berlin entstehen rund 350 neue Grabstellen für Muslime. Die evangelische Zwölf-Apostel-Gemeinde in Schöneberg will auf einer Fläche von 3000 Quadratmetern islamische Bestattungen ermöglichen. Auf dem Gräberfeld sollen Tote auch ohne Sarg beerdigt werden können, wie die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung am Dienstag mitteilte. Am 10. Juni soll es eröffnet werden. Grabstellen für Muslime gibt es bislang unter anderem auf dem Landschaftsfriedhof Gatow in Spandau und dem Friedhof Columbiadamm. Der Senat erwartet, dass die Nachfrage in den kommenden Jahren steigt. Ab 2016 sollen auch auf dem Friedhof Ruhleben in Charlottenburg-Wilmersdorf rund 125 Grabstellen eingerichtet werden.
Inzwischen ist es in fast allen Bundesländern erlaubt, dass Muslime nach islamischen Richtlinien ohne Sarg bestattet werden können. Nur noch vier Bundesländern praktizieren einen strikten Sargzwang. Einen Sargzwang gibt es derzeit nur noch in Bayern, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Sachsen-Anhalt.
Viele Muslime verfügen zwar immer noch, dass sie nach ihrem Tod in ihr Herkunftsland überführt werden, damit eine Beisetzung gemäß ihrer eigenen Religion möglich ist. inzwischen leben etwa 4 Millionen Muslime in Deutschland. Immer mehr vor allem in Deutschland sozialisierte Muslime würden jedoch eine Beisetzung in Deutschland vorziehen, sofern sie nach islamischen Richtlinien erfolgt. Die Aufhebung des Sargzwangs ist eine Grundbedingung für ein islamisches Begräbnis.(dpa/iQ)