In Malaysia, an der Grenze zu Thailand, wurden Massengräber mit sterblichen Überresten von den Rohingya-Flüchtlingen gefunden. Vermutlich wurden sie dort von malaysischen Menschenhändlern festgehalten.
Im Norden Malaysias sind Massengräber mit den sterblichen Überresten von mehr als 100 Rohingya-Flüchtlingen aus Myanmar entdeckt worden. Innenminister Ahmad Zahid Hamidi bestätigte am Sonntag einen entsprechenden Bericht der malaysischen Tageszeitung „The Star“ und zeigte sich „schockiert“.
Die Gräber waren in den vergangenen Tagen von einer Sonderheit der malaysischen Armee in der Nähe von 17 Lagern in Perlis nahe der Grenze zu Thailand entdeckt worden. In diesen Lagern, die bei der Entdeckung verlassen gewesen seien, so der Minister, seien die muslimischen Rohingya vermutlich von malaysischen Menschenhändlern gefangen gehalten worden. „In jedem Grab lagen drei, vier Leichen. Aber wir wissen nicht, wie viele es da gibt. Wahrscheinlich finden wir noch mehr Leichen“, wird Hamidi von der Zeitung zitiert.
Die Rohingya bilden eine überwiegend muslimische Minderheit im mehrheitlich buddhistischen Myanmar. Die dortige Regierung enthält ihnen die Staatsbürgerschaft vor. Immer wieder kam es in den vergangenen Jahren zu Zusammenstößen. Laut UN sind die Rohingya eine der am stärksten verfolgten Minderheiten. Allein in den ersten drei Monaten des Jahres flohen mindestens 25.000 Rohingya aus Myanmar.
Aktuell sollen 6.000 bis 8.000 Rohingya in Booten auf dem Weg nach Thailand, Malaysia und Indonesien sein. In keinem der Länder waren die Flüchtlinge bisher willkommen. In der vergangenen Woche reagierten Indonesien und Malaysia jedoch auf die zunehmende Kritik islamischer Organisationen und signalisierten ihre Bereitschaft, die Bootsflüchtlinge zumindest vorübergehend aufzunehmen. (KNA, iQ)