Am Wochenende wurde in Amerika der Muslima, Tahera Ahmad, offenbar eine ungeöffnete Cola-Dose verweigert, da sie diese als Waffe nutzen könne. Danach soll sie von einem anderen Passagier islamfeindlich angemacht worden sein. Der Vorfall löste eine Welle der Unterstützung und Empörung aus.
Die US-Fluggesellschaft United Airlines steht in der Kritik, weil eine Flugbegleiterin der Muslima, Tahera Ahmad auf einem Inlandsflug eine ungeöffnete Dose Cola verweigert haben soll. Die junge Frau habe aus hygienischen Gründen, nach einer ungeöffnete Dose verlangt, woraufhin sie diese nicht bekommen hat- mit dem Hinweis, sie könnte sie als Waffe einsetzen, wie der Sender CNN am Montag berichtete. Ihr Sitznachbar habe jedoch problemlos eine geschlossene Bierdose bekommen, beschrieb Tahera die Situation auf Twitter.
Außerdem schreibt sie, dass sie schockiert von der Reaktion der Stewardess ihre Sitznachbarn gefragt hätte, ob sie Zeugen dieser diskriminierenden Handlung geworden sind. Sie soll jedoch anstelle von Zuspruch weitere Häme bekommen haben. Ein Fluggast hätte ihr entgegnet: „Du weißt doch selbst, dass du die Dose als Waffe benutzen willst. Also halt verdammt nochmal die Schnauze“. Weiter schreibt Ahmad, dass sie „den Hass in seiner Stimme und seinen weit aufgerissenen Augen“ gefühlt habe und angesichts der Diskriminierung und der Tatenlosigkeit der anderen Fluggäste angefangen habe zu weinen.
Die 31-Jährige arbeitet als Kaplanin für interkonfessionellen Dialog an der Northwestern University in Chicago und trägt ein Kopftuch. Sie wurde außerdem von der US-Bundesregierung zur „Führenden Muslimin“ des Jahres 2014 ausgezeichnet, wie Spiegel Online berichtete. Nachdem der Vorfall auf Twitter bekannt wurde, werden Boykottaufrufe gegen die Airline laut. United Airlines sprach Medienberichten zufolge in einer Mitteilung von einem „Missverständnis“, was die Wissenschaftlerin als „Trivialisierung“ des Vorfalls ablehnt. Außerdem versicherten viele Social-Media User unter dem Schlagwort #unitedfortahera der jungen Muslima ihre Unterstützung.
Auch muslimische Organisationen unterstützen Tahera Ahmad. Ahmed Abdulwahid vom Rat der muslimischen Studierenden und Akademiker (Ramsa) spricht sich auf Anfrage von IslamiQ, beistehend für die Akademikerin Ahmad aus: „Das ist Islamfeindlichkeit über den Wolken. Statt Unterstützung seitens anderer Passagiere zu erfahren, wurde sie darüber hinaus noch beleidigt. Eine Entschuldigung seitens der Fluggesellschaft wäre ein wichtiger Schritt. Vielmehr fehlt es jedoch an Zivilcourage, sich besonders gegen antimuslimischen Rassismus zu stellen. Rassismus ist ein gesamt-gesellschaftliches Problem.“ (iQ,dpa)