Grundsatzprogramm

NRW-CDU einigt sich auf Position zum Islam

Die nordrhein-westfälische CDU hat am Samstag ihr Grundsatzprogramm verabschiedet. Darin positioniert sich die Partei auch zu der Rolle des Islams.

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06
2015
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Die nordrhein-westfälische CDU will zwei Jahre vor der Landtagswahl mit dem ersten Grundsatzprogramm in ihrer Landesgeschichte modernes Profil zeigen. In dem am Samstag bei einem Landesparteitag in Essen beschlossenen Programm bekennt sich der mit 140 000 Mitgliedern stärkste CDU-Verband auch zu strittigen Positionen wie dem Islam und gleichgeschlechtlichen Partnerschaften. Nach über zweijährigen Debatten an der Parteibasis billigten die rund 600 Delegierten einstimmig ein über 100 Seiten starkes politisches Manifest.

Es definiert unter anderem die Haltung der NRW-CDU zum Islam und zu homosexuellen Lebensgemeinschaften. Zum Islam einigte sich der Parteitag auf die Formulierung: „Muslime sind ein Teil unserer Gesellschaft.“ Dazu hatte es mehrere Änderungsanträge gegeben, die unterschiedliche Formulierungen anboten, ob der Islam oder die Muslime „Teil“ oder „Bestandteil“ der Gesellschaft sind. Der erste Entwurf mit der Formulierung „Der Islam und die Muslime sind Teil dieser Gesellschaft“ wurde demnach abgelehnt.

An ihrem familienpolitischen Leitbild der Ehe hält die CDU weiter fest. Im Programm heißt es, die NRW-CDU respektiere und unterstütze aber auch Lebensweisen wie nichteheliche oder gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften, die füreinander einstehen. Ein Änderungsantrag, der sich dafür aussprach, „alle Optionen von Adoption“ zu prüfen, kam nicht durch. (dpa/iQ)