Die Schlagzeilen sind voll von sterbenden Flüchtlingen. Doch was passiert nach ihrem Tod? Die Politaktivistin vom „Zentrum für politische Schönheit“ bringen die Toten nach Deutschland um eine angemessene Bestattung zu gewährleisten. Heute wurden zwei muslimische Flüchtlingsleichen in Berlin beerdigt.
Die Künstlergruppe „Zentrum für politische Schönheit“ hat nach eigenen Angaben am Dienstagmorgen zwei muslimische Flüchtlingsleichen auf einem Friedhof in Berlin beerdigt. „Erste Beerdigung im Herzen Europas. Kein Mensch hat es verdient, am Ende seines Lebens verscharrt und vergessen zu werden“, teilten die Aktionskünstler am Dienstag über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. Zusätzlich verbreiteten sie dort Fotos von einer Beerdigungszeremonie, die einen anwesenden Imam zeigen sowie einen leeren Stuhl mit einer Platzkarte für Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).
Die Berliner Polizei konnte auf Anfrage nicht bestätigen, dass auf einem Berliner Friedhof Leichen von Flüchtlingen beerdigt worden seien. Am Montag hatte das Künstlerkollektiv angekündigt, eine ertrunkene Frau und ihr Kind auf dem muslimischen Teil eines Friedhofs in Berlin-Gatow zu bestatten. Die Mitglieder der Gruppe wehren sich nach Medienberichten gegen den Vorwurf einer Inszenierung.
Für Sonntag ruft das „Zentrum für politische Schönheit“ auf ihrer Internetseite dazu auf, weitere offenbar exhumierte Flüchtlingsleichen vor das Bundeskanzleramt zu begleiten. Dort will die Gruppe laut Angaben den Grundstein für ein Friedhofsfeld als „Gedenkstätte für die Opfer der militärischen Abriegelung Europas“ legen.
Zuletzt sorgte die Künstlergruppe im Jahr 2014 mit einer Aktion für Diskussionen, bei der sie Gedenkkreuze für Berliner Maueropfer entwendete. Diese tauchten wenig später wieder auf, ebenso wie Fotos, welche die Kreuze gemeinsam mit Flüchtlingen an den Außengrenzen Europas zeigen. (KNA, iQ)