Der Zentralrat der Muslime in Deutschland fordert eine politische Vertretung des Islams in Berlin. Damit wolle man dem Vorbild der Kirchen folgen, die bereits einen ständigen Sitz am Parlament haben.
Der Zentralrat der Muslime dringt auf eine politische Vertretung des Islam in Berlin nach dem Vorbild der Kirchen. „Eine ständige Vertretung am Sitz von Parlament und Regierung würde unseren Themen ein ganz anderes Gehör verschaffen und den Austausch, der aktuell über die Deutsche Islamkonferenz läuft, verstetigen“, sagte der Zentralratsvorsitzende Aiman Mazyek am Dienstag.
Mayzek beklagte, dass für eine derartige Vertretung praktisch allen muslimischen Religionsgemeinschaften das Geld fehle. Wer sich über ein schwaches Auftreten der Muslime in Berlin beklage, müsse daher nach deren Ressourcen fragen. „Die Parlamente in Bund und Ländern unterstützen die Kirchen bewusst, weil sie auf deren Sachverstand und Urteil nicht verzichten wollen. Beim Islam sollte der Staat auch so denken“, forderte Mazyek.
Die christlichen Kirchen sind traditionell in der Hauptstadt vertreten. Derzeit sind die beiden Ansprechpartner der Bevollmächtigte der Evangelischen Kirche in Deutschland, Martin Dutzmann, und der Leiter des Katholischen Büros der Deutschen Bischofskonferenz, Karl Jüsten. (KNA/iQ)