Der Vatikan und Kirchen gratulieren Muslimen zum Ramadan und werben für den unterreligiösen Dialog und das konstruktive Miteinander.
Mit einer Grußbotschaft zum Beginn des islamischen Fastenmonats Ramadan hat sich der Vatikan an die Muslime gewandt. Der Monat sei eine Zeit des religiösen und sozialen Engagements und möge das Leben der Menschen bereichern, so der Präsident des Päpstlichen Rats für den interreligiösen Dialog, Kardinal Jean-Louis Tauran, in dem am Freitag veröffentlichen Schreiben. Im Namen aller Katholiken wünschte er den Muslimen einen friedlichen Ramadan und ein freudvolles „Fest des Fastenbrechens“ an dessen Ende. Vatikanische Grußbotschaften zum Ramadan an die Muslime haben inzwischen Tradition.
Auch die katholische Kirche in Deutschland hat zum Beginn des islamischen Fastenmonats Ramadan ihren Willen zum Dialog mit dem Islam bekräftigt. Es sei ein „Gebot der Stunde“, den unterreligiösen Dialog „weiterzuführen und zu intensivieren“, erklärte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, am Donnerstag in Bonn. Er übermittelte den Muslimen zu Beginn des Ramadan am Donnerstag die Segenswünsche der deutschen Katholiken.
Die christlich-muslimischen Beziehungen hätten in den zurückliegenden Jahrzehnten „wichtige Akzente erfahren“, fügte der Erzbischof von München und Freising hinzu. Gegenseitige Kritik, die „vom Willen zum besseren Verständnis“ begleitet werde, sei dabei erlaubt und könne auch hilfreich sein.
Auch der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, warb in einem Glückwunschschreiben für den interreligiösen Dialog. „Jede Gesellschaft lebt vom konstruktiven Miteinander der unterschiedlichen und religiös wie kulturell vielfältigen Gruppen und Menschen in ihrer Mitte.“ Ein gedeihliches Zusammenleben brauche Austausch und respektvolle Offenheit und keine Abschottung oder ängstliche Rückzüge auf das Eigene. „Das Miteinander der Christen und Muslime in diesem Land ist seit vielen Jahren auf einem guten Weg, auch wenn die Ereignisse im Nahen und Mittleren Osten, aber auch Entwicklungen innerhalb Deutschlands und Europas dieses Miteinander immer wieder auf die Probe stellen und Belastungen aussetzen“, so der Ratsvorsitzende. (KNA)