Die Integrationsbeauftragte Aydan Özoguz kritisiert die Zunahme von Islamfeindlichkeit und Antisemitismus. Dialog und Austausch zwischen den Menschen seien notwendig, um diesem Problem entgegenzuwirken.
Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoguz (SPD), hat Terror im Namen von Religionen verurteilt. Im Jahr 2015 gehöre es zur „traurigen Realität, dass Synagogen, Moscheen und Kirchen Ziel von Anschlägen wurden“, sagte die Staatsministerin am Dienstagabend in Berlin. Vor allem Phänomene wie Antisemitismus und Islamfeindlichkeit nähmen zu. „Daher müssen wir stärker auf die Begegnung und den Austausch setzen“, so Özoguz.
Sie äußerte sich beim muslimischen Fastenbrechen in der Villa Borsig, dem Gästehaus des Auswärtigen-Amtes in Berlin-Tegel, an dem auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sowie verschiedene ranghohe Religionsvertreter teilnahmen. Özoguz rief „alle Menschen in Deutschland“ dazu auf, in ihren Nachbarschaften und im Alltag öfter zusammenzukommen. Die Ramadan-Empfänge seien dafür schöne Anlässe. Der Fastenmonat verlange von den Gläubigen Disziplin und Entbehrungen, sei aber auch die Zeit der offenen Herzen und der Nächstenliebe.
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Heinrich Bedford-Strohm, ermunterte dazu, „die grundlegenden Werte und Übereinkünfte, die unser Gemeinwesen prägen, zu stärken und zu befördern“. Entscheidend für eine Gesellschaft sei nicht, dass alle Menschen dieselben Beweggründe, inneren Überzeugungen und Haltungen hätten. Entscheidend sei vielmehr, dass die Vielfalt nicht zur Quelle von Hass und Gewalt werde, sondern den Keim für Toleranz und Versöhnung in sich trage.
Der muslimische Fastenmonat Ramadan findet dieses Jahr vom 18. Juni bis 16. Juli statt. In dieser Zeit sollen die Gläubigen von der Morgen- bis zur Abenddämmerung nichts essen und trinken. Traditionell wird das Fasten nach dem Abendgebet mit dem gemeinschaftlichen Mahl, auf Arabisch Iftar, gebrochen. Dazu werden häufig auch Nicht-Muslime eingeladen.(KNA/iQ)