20 Jahre Srebrenica

Islamische Religionsgemeinschaften erinnern an den Genozid

Islamische Religionsgemeinschaften in Deutschland gedenken den Genozid von Srebrenica und rufen zur Teilnahme an Kundgebungen und Schweigemärschen auf.

11
07
2015
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Heute jährt sich der Genozid an den Muslimen in Srebrenica, im Rahmen des Bosnienkrieges zum zwanzigsten mal. Die islamischen Religionsgemeinschaften in Deutschland gedenken der Opfer des Genozids und mahnen zur Erinnerung an das Verbrechen.

„Das Massaker von Srebrenica mit über 8.000 ermordeten Menschen jährt sich zum 20. mal. Und heute noch werden neue Massengräber entdeckt. Das verhindert die Linderung des Schmerzes“, äußert sich der Vorsitzende der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG), Kemal Ergün, zum heutigen Jahrestag.

In einer Pressemitteilung der IGMG heißt es weiter „Srebrenica ist ein mahnendes Beispiel dafür, wohin Rassismus und Hass führen können und wie rassistische Politik ein beschämendes Ende findet. Möge Allah allen unseren Geschwistern, die in Srebrenica ihr Leben verloren, gnädig sein. Möge er den trauernden Angehörigen angesichts ihres seit 20 Jahren nicht vergehenden Schmerzes Geduld und Kraft geben.“

Auch der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) gedenkt der Opfer des Völkermordes und ruft zur Teilnahme an Schweigemärschen und Kundgebung in vielen deutschen Städten unter dem Motto „Never forget“ auf. Der Vorsitzende des ZMD Aiman Mazyek spricht heute auf der Zentralveranstaltung zum Jahrestag des Völkermordes an den muslimischen Bosniern in Srebrenica um 17.00 in München.

Die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) ruft heute ebenfalls zur Teilnahme an zentrale Kundgebungen in München, Stuttgart, Dortmund und Hamburg auf. Außerdem lädt die Religionsgemeinschaft muslimische Bosnier zum gemeinsamen Fastenbrechen in allen DITIB-Moscheen in Deutschland ein, um in der Gemeinschaft an den zu erinnern und Bittgebete für die Opfer und ihre Angehörigen zu sprechen.

„20 Jahre nach diesen schrecklichen Taten erinnern wir uns der Ermordeten und Hinterbliebenen. Ihr Schicksal soll uns zur Mahnung dienen, dass Hass die Menschen entzweit und zu den fürchterlichsten Verbrechen verleitet. Gleichzeitig macht das Gedenken an die Opfer uns bewusst, dass das Böse nur durch den tatkräftigen Einsatz des Guten aufgehalten werden kann. Alle Menschen müssen eine Gemeinschaft bilden, die das Schlechte verbietet und zum Guten aufruft. Die Opfer aus Srebrenica haben uns diese Verantwortung für Verständnis und Frieden zwischen allen Menschen, gleich welcher Herkunft, gleich welchen Glaubens zum Vermächtnis gemacht.“, heißt es in der aktuellen Pressemitteilung der DITIB.