Die Türkische Gemeinde in Baden-Württemberg (TGBW) fordert mehr Einsatz von Politik und Polizei im Kampf gegen Rechtsextremismus. Die Täter der Hakenkreuz-Schmierereien an einer Moschee müssen schnell gefasst werden.
Die Türkische Gemeinde in Baden-Württemberg (TGBW) hat nach Hakenkreuzschmierereien an einer Moschee in Welzheim (Rems-Murr-Kreis) mehr Engagement der Politik gefordert. Der Appell von Innenminister Reinhold Gall (SPD) an die Bürger, „gemeinsam gegen rechtsextremistisches Gedankengut einzustehen“, sei zwar gut gemeint, erklärte TGBW-Chef Gökay Sofuoğlu am Samstag. „Aber es geht nicht nur darum, Bürger an die Gemeinsamkeit zu erinnern, sondern die politische und polizeiliche Bekämpfung des rechtsradikalen Gedankenguts zu stärken.“ Es sei wichtig, so schnell wie möglich die Täter des Angriffes auf die Welzheimer Moschee zu finden.
Unbekannte hatten am Donnerstagabend neben Hakenkreuzen die Zahl 88 in schwarzer und roter Farbe an Wände und Fenster des weiß getünchten muslimischen Gotteshauses geschrieben. Die Zahl steht in der rechtsextremen Szene für zweimal den achten Buchstaben des Alphabetes und dient als Abkürzung für den „Hitler-Gruß“. Nach Angaben der Polizei fehlte von den Tätern auch am Samstag noch jede Spur.
Die Tat dürfe das friedliche Miteinander in Baden-Württemberg nicht stören, sagte Sofuoğlu. „Die im Allgemeinen friedliche Situation in unserem Ländle darf nicht durch einige Rechtsgesinnte infrage gestellt werden.“ Die Bevölkerung habe gezeigt, dass Pegida und ähnliche Kreise im Südwesten keinen Boden gefunden haben.(dpa/iQ)