Die deutsche Islamwissenschaftlerin Angelika Neuwirth wird für ihre wissenschaftlichen Verdienste rund um das Thema Islam und Christentum, mit dem Salzburger Hochschulpreis geehrt.
Die deutsche Islamwissenschaftlerin Angelika Neuwirth erhält an diesem Mittwoch den Theologischen Preis der Salzburger Hochschulwochen. Vor allem mit ihren Forschungen zur gegenseitigen Beeinflussung von Koran und christlicher Spätantike fordere die Wissenschaftlerin die Theologiegeschichte heraus und schärfe zugleich die christliche Identität, begründete die Jury die Vergabe.
Der Preis wird zum zehnten Mal vergeben. Die Laudatio hält der Berliner Theologe Christoph Markschies. Zu den früheren Trägern der Auszeichnung gehören der emeritierte Kurienkardinal Walter Kasper, der Fundamentaltheologe Johann Baptist Metz und der Erzbischof von Chieti-Vasto in Italien, Bruno Forte.
Angelika Neuwirth wurde am 4. November 1943 in Nienburg/Weser geboren. Sie studierte Arabistik, Semitistik und Klassische Philologie in Berlin, Teheran, Göttingen, München und Jerusalem. Von1977 bis 1983 hatte sie eine Gastprofessur an der University of Jordan in Amman inne. Seit 1991 ist sie Inhaberin des Lehrstuhls für Arabistik an der Freien Universität Berlin. Von 1994 bis 1999 leitete sie zudem das Orient-Institut der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft in Beirut und Istanbul. Seit 2007 ist sie Leiterin des Projekts Corpus Coranicum an der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.
Neuwirth ist Trägerin zahlreicher Auszeichnungen – unter anderem des Bundesverdienstkreuzes Erster Klasse, des Sigmund-Freud-Preises für wissenschaftliche Prosa und des Leopold-Lucas-Preises der Universität Tübingen.
Die Salzburger Hochschulwochen dauern noch bis Sonntag. Sie stehen in diesem Jahr unter dem Thema „Prekäre Humanität“. Referenten sind unter anderem der Berliner Philosoph Volker Gerhardt, der Kölner Theologe Hans-Joachim Höhn, der Berliner Wissenschaftshistoriker Jürgen Renn und die in Bonn und Leuven lehrende Islamwissenschaftlerin Christine Schirrmacher. Die seit 1931 stattfindenden Hochschulwochen wollen ein Forum sein, in dem sich die Theologie dem Dialog über aktuelle Fragen mit säkularen Wissenschaften stellt. (KNA/iQ)