Der Dachverband der deutschen Evangelikalen unterstützt die Tätigkeit Bedford-Strohms im islamischen Kuratorium des Münchner Forums Islam und weist die Kritik einiger evangelikaler Christen zurück.
Der Dachverband der deutschen Evangelikalen hat die Mitwirkung des Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, an einem islamischen Kuratorium verteidigt. „Es geht da nicht um Religionsvermischung, sondern um Einsatz für Verständigung“, sagte der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz (DEA), Michael Diener, am Montag.
Vor kurzem hatten der bayerische Landesbischof Bedford-Strohm und der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück, bekanntgegeben, im Kuratorium des Münchner Forums für Islam (MFI) mitzuarbeiten. Dieses plant die Errichtung einer Moschee in der bayerischen Landeshauptstadt. Evangelikale Christen kritisierten die Entscheidung. Der Vorsitzende der Konferenz Bekennender Gemeinschaften in den evangelischen Kirchen Deutschlands (KBG), Ulrich Rüß, bezeichnete die Mitwirkung Bedford-Strohms als „Zumutung und nicht hinnehmbar“. Der EKD-Ratsvorsitzende lasse sich als „Islamversteher“ von Muslimen instrumentalisieren.
Diener betonte, das Gottesbild des christlichen Glaubens und des Islam seien zwar nicht identisch, trotzdem gebe es in Sachfragen Übereinstimmungen mit Muslimen. Zwar dürfe die „reflektierte und begründete Entscheidung“ Bedford-Strohms kritisiert werden, doch es könne nicht angehen, diese mit Entrüstung und Pauschalisierungen zu begleiten, sagte der Allianz-Vorsitzende. In einigen evangelikalen Kreisen werde „oft jede Form von Dialog, Gespräch, Zusammenarbeit mit Nichtchristen – vor allem mit Muslimen – von vornherein kategorisch abgelehnt“.(KNA/iQ)