Sachsen-Anhalt

Landeszentrale plant Info-Angebote zum Islam

Die Landeszentrale für politische Bildung in Sachsen-Anhalt plant mehr Weiterbildungen zum Thema Islam, insbesondere an Schulen. Experten sehen noch viel Unwissenheit und Angst vor dem Islam.

18
08
2015

Gemeinsam mit Muslimen will die Landeszentrale für politische Bildung in Sachsen-Anhalt stärker über den Islam informieren. „Wir planen Lehrerfortbildungen und Schülerprojekttage“, so die Geschäftsführerin des Netzwerks für Demokratie und Toleranz in Sachsen-Anhalt, Cornelia Habisch. „Wir wollen über den Islam informieren. Da fehlt es noch an vielen Ecken und Enden an Wissen.“ Neben viel Unwissen gebe es auch viele Ängste.

„Wir suchen ganz bewusst die Zusammenarbeit mit den Migrantenorganisationen und den islamischen Gemeinden“, sagte Habisch weiter. Geplant seien nach den Sommerferien vier Lehrerfortbildungen in den verschiedenen Regionen des Landes sowie etwa 20 Schulprojekttage. Muslime spielten dabei die Hauptrolle. Sie sollen den Schülern beispielsweise muslimische Gebetsräume zeigen. „Es soll funktionieren über originale Orte und originale Menschen“, betonte Habisch. Die Landeszentrale biete zudem umfangreiches Unterrichtsmaterial an.

Ihre Einrichtung habe ein großes Interesse von Lehrern und Schülern wahrgenommen. Es habe in der Vergangenheit mehrere Anfragen gegeben. Wissen über den Islam sei auch Bestandteil des Ethik-Unterrichts, betonte der Direktor der Landeszentrale für politische Bildung, Maik Reichel.

Fortgesetzt und unterstützt werden soll auch ein Projekt des kleinen Magdeburger Instituts ICATAT mit Stadtrundgängen zu Orten mit deutsch-islamischer Geschichte. „Es geht uns darum, Zugänge zu schaffen und zu zeigen, dass der Islam eine lange Geschichte in Europta hat“, sagte Habisch. (dpa/iQ)

Leserkommentare

otto sagt:
„Wir wollen über den Islam informieren. Da fehlt es noch an vielen Ecken und Enden an Wissen.“ Kaum zu glauben - in meiner Wahrnehmung ist "der Islam" doch ständig dabei sich in die Öffentlichkeit zu drängen. Man denke nur an die Koran Verteilung LIES, die Kopftuchdebatte, Beschneidung,Islamkonferenz,Islamunterricht usw ach und dann denke man an die Prediger Pierre Vogel & co
19.08.15
13:14
Iceland62 sagt:
Sie dürften einen überzeugten Anhänger der CDU noch so sehr über die Grünen informieren (wenn er sich die Informationen nicht schon selbst geholt hat), er wird kein Grüner werden. Und wenn die Grünen behaupten würden, sie wären die einzig wahre Partei, dann würde es sich für jeden Demokraten, sei er CDU-Anhänger oder nicht, schon fast erübrigen, sich über sie zu informieren. Religionen mit Wahrheitsanspruch und Absolutheitsanspruch polarisieren und zwar erheblich mehr, als politische Parteien. Zudem fällt es auf, dass über den Islam stets mit der politischen Intention "informiert" wird, dass er den Nicht-Muslimen angebiedert werden müsste. Eine sachliche Information ist nicht selektiv! Wer über die Grünen informiert sein will, darf nicht nur die Grünen fragen. Er muss auch die CDU fragen, und sich dann seine Meinung bilden. Konkret beim Islam muss über die bestehenden Madhhab und ihre Lehren informiert werden. Es muss über die Zwölferschiiten informiert werden. Es muss über die Ditib informiert werden, ebenso wie über den gelebten Islam in Saudi-Arabien und im Iran und seine Einfluß auf die Gesetzgebung in diesen Ländern. Es muss über Sunniten in Pakistan und ihr Verhältnis zu den Ahmadiyya informiert werden. Es muss darüber informiert werden, was in der Charta der Hamas steht. Es muss die Kairoer Menschenrechterklärung kritisch beleuchtet werden. Wieso werde ich den Verdacht nicht los, dass "die Aufklärung" über den Islam, die die Landeszentrale für politische Bildung angedacht hat, dies nicht leisten wird? Vielleicht aus Angst vor Pegida? Denn neben viel Ignoranz gibt es auch viele Ängste.
19.08.15
15:04
Enail sagt:
Ich persönlich mache mir mein eigenes Bild über den Islam, so wie er sich mir präsentiert. An anderer Stelle habe ich schon mal geschrieben, dass ca. 5% der Bevölkerung Muslime sind. Das heißt nicht, dass diese 5% ihren Glauben auch praktizieren. Darum verstehe ich auch nicht, dass diese Religion oder auch Ideologie, da sie auch politisch ist , sich ständig in den Vordergrund drängt. Von keiner anderen Religion hört und sieht man soviel negatives in der Welt. Worüber sollen wir Ungläubige eigentlich informiert werden, dass der Islam viel Leid in der Welt verbreitet. Viele Menschen zur Flucht aus ihren Ländern zwingt, dass anders Gläubige und vor allen Christen in überwiegend muslimischen Ländern verfolgt werden, dass in verschiedenen Ländern in denen der Islam Staatsreligion ist, Christen das Feiern von Weihnachten bei Androhung von Strafe bis zu Gefängnis, verboten ist. Nein, ich brauche diesen Islam nicht, mir reicht was ich sehe und es braucht mir auch keiner zu sagen, dass das nichts mit dem Islam zu tun hat und dass der Islam nur friedlich und tolerant ist. Das ist er nur, solange sich die Muslime in der Minderheit befinden.
28.12.15
1:26