Der islamische Religionsunterricht in Hessen wird ausgebaut. Im neuen Schuljahr werden auch Schüler und Schülerinnen aus der dritten Klasse unterrichtet.
Im neuen Schuljahr 2015/2016 können in Hessen mehr muslimische Kinder am islamischen Unterricht teilnehmen. Erstmals kommen Schüler und Schülerinnen aus den dritten Klassen dazu. Bislang wurden nur Kinder aus der ersten und zweiten Klasse unterrichtet.
Seitens des Kultusministeriums heißt es, dass die Zahl der muslimischen Kinder, die am islamischen Religionsunterricht teilnehmen werden, um mehr als 50 Prozent wachsen wird. Der Unterricht in Hessen startet 2013/2014 verteilt auf das ganze Bundesland an 27 Grundschulen und wurde mit Beginn dieses Schuljahres auf 38 Schulen ausgedehnt. Derzeit nehmen 1.180 Kinder der Jahrgänge 1 und 2 an hessischen Grundschulen am bekenntnisorientierten islamischen Religionsunterricht teil.
Im islamischen Religionsunterricht in Hessen lernen die Kinder das islamische Verständnis und die Grundkenntnisse von Religion und Kultur der muslimischen Gemeinschaften kennen. Den Schülern soll durch den Unterricht die Gelegenheit gegeben werden, sich in altersgemäßer Weise mit den Antworten ihrer Religion auf die zentralen individuellen und sozialen Existenzfragen auseinanderzusetzen. Auf diese Weise sollen Anregungen zu eigener Urteilsbildung und Standortfindung gegeben werden.
In den letzten Wochen entfachte sich die hitzige Diskussion darüber, ob der islamische Religionsunterricht zu „unkritisch“ sei. Islamwissenschaftler Abdel-Hakim Ourghi hatte im Auftrag eines führendes Mitglieds der Arbeitsgemeinschaft Christlich Demokratischer Lehrer (ACDL) ein Gutachten erstellt, indem das Curriculum der DITIB Hessen überprüft wurde. Das Kultusministerium hält weiter an dem geplanten Unterrichtsentwurf fest.