In Niedersachsen wurde in einer Studie die Vorlieben bei der Nachbar-Wahl festgehalten. Von den Anhängern der drei großen Weltreligionen schnitten Muslime am schlechtesten ab.
24 Prozent der Befragten der Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen e.V. gaben an, dass muslimische Nachbarn ihnen unangenehm sind und 25 Prozent bewerten sie als angenehme Nachbarn. Neben Muslimen wurde unter anderem nach „Deutschen“, „Christen“, „Juden“, „Sinti und Roma“, „Dunkelhäutigen aus Afrika“, „Homosexuellen“ und „Türken“ gefragt.
Bei den Sinti und Roma gaben 33 Prozent der Befragten an, sie nicht gerne als Nachbarn zu haben. Somit werden sie als die unangenehmsten Nachbarn gehandelt, gefolgt von Muslimen. Am besten schnitten Deutsche ab, lediglich zwei Prozent sprachen dagegen und 71,4 Prozent finden, dass sie „eher angenehm“ sind. Somit ist ihr Wert auch höher als der der Christen: 61 Prozent finden diese angenehm und 2,9 Prozent unangenehm. Der Wert der Juden liegt zwischen dem Wert der Christen und den Muslimen. Rund die Hälfte der Befragten stufen sie als angenehme Nachbarn ein und circa fünf Prozent als unangenehm. Neben der Einordung in „angenehm“ und „unangenehm“ hatten die Befragten auch die Möglichkeit mit „teils teils“ zu antworten.
Die gesamten Daten finden Sie in der Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts auf den Seiten 97 und 98:
Ergänzend wurde außerdem eine weitere Umfrage geführt, in der die Befragten nach ethnischen Hintergründen unterteilt wurden. Die Unterteilung wurde in „deutsch“, „ehem. SU“, „Polen“, „Nord- und Westeuropa“ und „Türkei“ gegliedert. Hierbei schnitten Türken und Homosexuelle am schlechtesten ab.
Das „Forum für offene Religionspolitik“ bewertet die Studie wie folgt: „Zum einen zeigen die Zahlen, dass gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in Deutschland nach wie vor weit verbreitet ist. Zum anderen zeigt sie aber auch, dass diejenigen Gruppen, gegenüber denen in der breiten Gesellschaft Vorbehalte bestehen, keineswegs frei von eigenen Vorbehalten sind.“