Umfrage

Neben wem möchten Sie wohnen?

In Niedersachsen wurde in einer Studie die Vorlieben bei der Nachbar-Wahl festgehalten. Von den Anhängern der drei großen Weltreligionen schnitten Muslime am schlechtesten ab.

08
09
2015

24 Prozent der Befragten der Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen e.V. gaben an, dass muslimische Nachbarn ihnen unangenehm sind und 25 Prozent bewerten sie als angenehme Nachbarn. Neben Muslimen wurde unter anderem nach „Deutschen“, „Christen“, „Juden“, „Sinti und Roma“, „Dunkelhäutigen aus Afrika“, „Homosexuellen“ und „Türken“ gefragt.

Bei den Sinti und Roma gaben 33 Prozent der Befragten an, sie nicht gerne als Nachbarn zu haben. Somit werden sie als die unangenehmsten Nachbarn gehandelt, gefolgt von Muslimen. Am besten schnitten Deutsche ab, lediglich zwei Prozent sprachen dagegen und 71,4 Prozent finden, dass sie „eher angenehm“ sind. Somit ist ihr Wert auch höher als der der Christen: 61 Prozent finden diese angenehm und 2,9 Prozent unangenehm. Der Wert der Juden liegt zwischen dem Wert der Christen und den Muslimen. Rund die Hälfte der Befragten stufen sie als angenehme Nachbarn ein und circa fünf Prozent als unangenehm. Neben der Einordung in „angenehm“ und „unangenehm“ hatten die Befragten auch die Möglichkeit mit „teils teils“ zu antworten.

Die gesamten Daten finden Sie in der Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts auf den Seiten 97 und 98:

http://www.kfn.de/versions/kfn/assets/FB_127.pdf

Ergänzend wurde außerdem eine weitere Umfrage geführt, in der die Befragten nach ethnischen Hintergründen unterteilt wurden. Die Unterteilung wurde in „deutsch“, „ehem. SU“, „Polen“, „Nord- und Westeuropa“ und „Türkei“ gegliedert. Hierbei schnitten Türken und Homosexuelle am schlechtesten ab.

Das „Forum für offene Religionspolitik“ bewertet die Studie wie folgt: „Zum einen zeigen die Zahlen, dass gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in Deutschland nach wie vor weit verbreitet ist. Zum anderen zeigt sie aber auch, dass diejenigen Gruppen, gegenüber denen in der breiten Gesellschaft Vorbehalte bestehen, keineswegs frei von eigenen Vorbehalten sind.“

Leserkommentare

Mads sagt:
Von "gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit" zu sprechen, scheint mir doch etwas überzogen. Wer schon einmal neben einer türkischen Famillie oder neben Sinti und Roma gewohnt hat, wird künftig gerne auf solch ein Erlebnis verzichten können. Beide Gruppen glauben nämlcih, dass die Nachbar es hinnehmen müßten, wenn sie bis spät in die Nacht laut sind. Auch das rücksichtslose Verhalten von Muslimen während des Ramadan lädt nicht gerade dazu ein, in deren Nachbarschaft wohnen zu wollen. Da kommt praktisch jeden Tag irgendwer zu Besuch oder die Männer kommen nachts aus der Moschee und es entwickelt sich ein Lärmpegel, der alle anderen vom Schlafen abhält. Wurde eigentlich untersucht, wen Muslime als Nachbarn bevorzugen? Ich kenne z.B. einige Türken, die es ablehnen, neben Sinti und Roma zu wohnen.
09.09.15
11:11