Das Islamische Kulturzentrum in Halle und ein muslimischer Bürger wurden von unbekannten Tätern attackiert. Die Polizei vermutet einen fremden- oder islamfeindlichen Hintergrund der Tat.
In Halle an der Saale sind ein islamisches Kulturzentrum und ein Marokkaner angegriffen worden. Die Polizei geht von einem fremdenfeindlichen Hintergrund aus, wie sie am Dienstag mitteilte. Am Montagabend wurde demnach von einem männlichen Täter in Begleitung zweier Frauen zunächst eine Scheibe an einem Treppenaufgang zur Moschee eingeworfen worden, außerdem wurden Pflanzenkübel umgeworfen. Laut Zeugen haben die Täter anschließend „Wir sind Volk“ ausgerufen. Wenig später rempelte in der Nähe ein weiterer Unbekannter den 34-jährigen Marokkaner an und schlug ihm ins Gesicht. Ein Zusammenhang zwischen beiden Taten wird noch ermittelt.
Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD), dem die Moscheegemeinde angehört, verurteilt den Angriff und fordert Aufklärung. „Angriffe auf Gotteshäuser – egal welcher Religion – sind zugleich Angriffe auf unser Land. Es werde Zeit, dass solche islamfeindlichen Akte mit höchster Anstrengung strafrechtlich verfolgt werden und vor dem anti-muslimischen Rassismus nicht länger weggeschaut wird“, so der ZMD-Vorsitzende Aiman Mazyek.
Djamel Amelal, Vorsitzender der betroffenen Moschee in Halle zeigt sich ebenfalls empört über die Attacke und zudem enttäuscht darüber, dass der Staatsschutz den Verein erst durch Nachfassen offiziell viele Stunden später über den Ermittlungsstand aufgeklärt habe. (dpa/iQ)