Eine Gruppe von Wissenschaftlern macht sich gegen die Trennung von Flüchtlingen in den Heimen stark. Zuvor entfachte sich eine Debatte über die getrennte Unterbringung von Flüchtlingen nach Religionszugehörigkeit.
Konfliktforscher, Islamwissenschaftler und Theologen wenden sich dagegen, Flüchtlinge in Unterkünften nach religiöser oder ethnischer Zugehörigkeit zu trennen. In einem am Donnerstag in Köln veröffentlichten Aufruf wandten sie sich gegen die Annahme, dass sunnitische Araber und Schiiten, Muslime und Christen oder Afrikaner und Asiaten nicht zusammenleben könnten. Es sei wissenschaftlich längst widerlegt, dass Konfessions- oder Religionszugehörigkeiten die Ursache von Konflikten seien.
Verfasser der vom Forum Ziviler Friedensdienst unterstützten Stellungnahme sind unter anderen der Professor für Soziale Arbeit an der Katholischen Hochschule NRW in Köln, Josef Freise, und der Tübinger Friedensforscher Markus Weingardt. Zu den Unterzeichnern gehören die Islamwissenschaftlerin Lamya Kaddor, der muslimische Theologe Mouhanad Khorchide und der katholische Theologe Thomas Lemmen. Wenn die Integration in eine von Pluralismus, Toleranz, Respekt und Gleichberechtigung gekennzeichnete Gesellschaft gewollt sei, dürfe man sich nicht von Angst und Unsicherheit leiten lassen, so die Experten. (KNA, iQ)