Nordrhein-Westfalens Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) hat die Entwicklung des Fachs islamischer Religionsunterricht gelobt. NRW hatte als erstes Bundesland den bekenntnisorientierten islamischen Religionsunterricht an Grundschulen eingeführt.
Nordrhein-Westfalens Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) hat die Entwicklung des Fachs islamischer Religionsunterricht gelobt. als ordentliches versetzungsrelevantes Unterrichtsfach an Grundschulen eingeführt, ein Jahr später auch an Schulen der Sekundarstufe eins. Beim Start vor drei Jahren sei noch nicht abzusehen gewesen, dass das Schulfach eine so breite Zustimmung erhalten würde, sagte Löhrmann am Donnerstag in Berlin.
Zahlreiche Rückmeldungen aus den Schulen, von Schülern und Eltern zeigten, wie sehr das Fach als Zeichen der Wertschätzung für den islamischen Glauben empfunden werde. „Darüber freuen wir uns und arbeiten kontinuierlich daran, das Fach Schritt für Schritt weiter auszubauen“, so Löhrmann bei einer Tagung ihres Ministeriums und der NRW-Landesvertretung beim Bund.
Im laufenden Schuljahr nehmen rund 13.700 Schüler an 176 Schulen daran teil. Über 200 Lehrkräfte haben die Lehrerlaubnis (Idschaza) erhalten. NRW sei hier auch Vorreiter, da sein Lehrplan Grundlage für den in diesem Schuljahr gestarteten Modellversuch zum islamischen Religionsunterricht des Saarlandes sei, sagte Löhrmann.
Zum Thema Flüchtlingszuzug und islamischer Religionsunterricht forderte die Ministerin, Chancen des Fachs nicht mit grundlegenden Maßnahmen für Neuankömmlinge wie etwa Integrations- oder Sprachkursen zu verwechseln. „Schülerinnen und Schüler erfahren es als Bereicherung, im Unterricht in deutscher Sprache über ihre Religion sprechen zu können“, so Löhrmann. „Davon können wichtige Impulse für Gespräche und Begegnungen über das Schulleben hinaus ausgehen, auch mit Blick auf die Integration.“
Der Ausbaustand des islamischen Religionsunterrichts sei allerdings nicht der gesellschaftliche Gradmesser für eine gelungene Integration. „Das Fach ist vielmehr Wertschätzung und Anerkennung für die vielen Muslime in unserem Land und trägt dadurch zum Zusammenwachsen unserer Gesellschaft bei“, so die Politikerin. (KNA, iQ)