In Glasgow wurde die Vorführung des Kultfilms „The Message“ abgesagt, weil eine anonyme Petition den Film als „unangemessen und respektlos“ kritisiert hatte. Der Film wurde 1977 für den Oscar nominiert.
Im schottischen Glasgow gibt es Streit um eine Vorführung des 1977 oscarnominierten Films „The Message“ über das Leben des Propheten Muhammad. Medienberichten zufolge hatte die Islamische Gesellschaft Großbritanniens (ISB) ein Kino um die Vorführung des Films gebeten. Dieses habe zunächst zugestimmt, die Präsentation jedoch wieder abgesagt, nachdem eine anonyme Petition mit 94 Unterzeichnern den Film als „unangemessen und respektlos“ kritisiert hatte.
Die Vertreter der islamischen Religionsgemeinschaften kritisierten die Entscheidung des Kinos und forderten den Betreiber auf, den Film wie ursprünglich vereinbart zu zeigen. Die Unterzeichner der Petition stünden stellvertretend für die „schlechtesten Elemente“ der islamischen Gemeinschaft, da sie versuchten, anderen ihren Glauben aufzuzwingen. Man habe sich über Jahrzehnte hinweg für die Achtung der Menschenrechte eingesetzt und daran gearbeitet, den Islam in Großbritannien zu einem relevanten Teil der Gesellschaft zu machen.
„Wir werden uns nicht von diesen Menschen einschüchtern lassen und fordern sie auf, sich kenntlich zu machen“, hieß es. Unterstützt wird die Forderung auch von dem Abgeordneten der Scottish National Party (SNP) Humza Yousaf, Staatssekretär für Europa und Internationale Entwicklung im schottischen Parlament. Er sei „entsetzt“, dass das Kino „ein paar engstirnigen Idioten“ nachgegeben habe. Rückendeckung erhielt der Verband zudem von der britischen Gesellschaft zur Förderung der Säkularisierung. Man sei überrascht und enttäuscht angesichts der „Kapitulation eines Kinos vor reaktionären Kräften, die die Meinungsfreiheit leugnen“. (KNA,iQ)