Zwei junge Männer aus Schwäbisch Gmünd werden verdächtigt die Moschee in Mögglingen mit Hakenkreuzen beschmiert zu haben. Die Moscheegemeinde ist erleichtert. In den Köpfen bleibt aber immer noch ein großes Fragezeichen.
In der Nacht des 19. September wurden eine Außenfassade und eine Glasscheibe der IGMG-Moschee in Mögglingen mit Hakenkreuzen beschmiert. Außerdem wurden auf dem Gehweg vor dem Eingangsbereich Hakenkreuze auf den Boden gepinselt. Die Polizei hat Überwachungsvideos veröffentlicht und nach den mutmaßlichen Tätern gefahndet. Diese Fahndung hat nun erste Ergebnisse gebracht. Verdächtigt werden zwei Männer (24 und 26 Jahre alt) aus Schwäbisch Gmünd.
Die beiden mutmaßlichen Täter seien zum ersten Mal wegen Volksverhetzung und Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen auffällig geworden. Bei einer Verurteilung drohen den beiden Männern bis zu fünf Jahre Haft und Geldstrafen. Jetzt komme es darauf an, wie die Verteidiger der Beschuldigten vorgehen. Wie die Schwäbische Zeitung berichtet, seien die beiden Männer zunächst auf freiem Fuß, weil für eine Untersuchungshaft die gesetzliche Grundlage fehle.
Große Unterstützung seitens der Dorfgemeinde
Die Moscheegemeinde zeigt sich erleichtert. In einem Gespräch mit IslamiQ erzählt die Vorsitzende der Frauenabteilung, Neşe Yılmaz, man hoffe nun, dass die Ergebnisse der Fahndung eine Abschreckung sein können. Der Hakenkreuz-Anschlag habe ihre Gemeinde beunruhigt: „Am Anfang hatten wir Angst. Wir merkten aber schnell, dass der Alltag weitergehen muss, auch wenn wir noch vorsichtiger sind. Vor allem versuchen wir, unsere Kinder zu schützen.“
Die Dorfgemeinde Mögglingen zeigte sich solidarisch mit der Moschee. Bei einem gemeinsamen Frühstück, von der AWO und der örtlichen Feuerwehr organisiert, kamen kurz nach dem Hakenkreuz-Anschlag etwa 300 Menschen zusammen. Zudem hatte man damals gemeinsam die Hakenkreuze entfernt. Die Bewohner seien entsetzt gewesen, erzählt Neşe Yılmaz: „Man sagte mir, wir wollen nicht, dass die Geschichte uns einholt und dass wir Dinge erleben müssen, die unsere Großväter erlebt haben.“
Wenn sie die Möglichkeit bekäme, sagt Yılmaz, würde sie die Täter gerne Fragen, was sie dazu bewogen hat, ihre Moschee mit Hakenkreuzen zu beschmieren: „In unseren Köpfen bleibt ein großes Fragezeichen.“