In Bayern fordert die SPD eine flächendeckende Einführung des Islamunterrichts an deutschen Schulen und wirft der Regierung diesbezüglich Trägheit vor.
Die Landtags-SPD fordert flächendeckenden Islamunterricht an Bayerns Schulen als Gegenmittel zur Radikalisierung. „Wir brauchen staatlich kontrollierten Islamunterricht, der auf Deutsch gehalten wird“, sagte Fraktionschef Markus Rinderspacher am Montag.
Rinderspacher warf der Staatsregierung vor, das Thema zu vernachlässigen. Im vergangenen Schuljahr seien von den rund 94 000 muslimischen Schülern im Freistaat lediglich 11 500 in ihrer Schule in Islamkunde unterrichtet werden. Das Fach Islamkunde gebe es im Rahmen eines seit sechs Jahren laufenden Modellversuchs nur an 260 der mehr als 4000 staatlichen Schulen in Bayern. „Die Staatsregierung verschläft hier eine wichtige und effektive Möglichkeit, den Kindern demokratische Werte im Zusammenhang mit ihrer Religion zu vermitteln.“
Die Pläne der Staatsregierung zur Vorbeugung gegen Radikalisierung und Extremismus wollten Kultusminister Ludwig Spaenle, Innenminister Joachim Herrmann und Sozialministerin Emilia Müller am Montag bei einer Pressekonferenz in München vorstellen. (dpa, iQ)