Der Fernsehauftritt einer offen islamfeindlichen Band sorgt in Tschechien für Diskussionen. Die Band stehe für den „tschechischen Hass auf den Islam“, schreibt eine Zeitung.
Der Fernsehauftritt einer offen islamfeindlichen Band sorgt in Tschechien für Diskussionen. Die Band „Ortel“ hatte beim Publikumspreis „Tschechische Nachtigall“ am Wochenende den zweiten Platz in der Kategorie „Beste Band“ entgegengenommen. Abgestimmt wurde per SMS. Es sei nicht gut, dass die Gruppe „Ortel“ in den Medien so viel Raum bekomme, kritisierte die konservative Zeitung „Lidove noviny“ daraufhin in ihrer Montagsausgabe. Die Band stehe für den „tschechischen Hass auf den Islam“, merkte das Blatt an.
In den Songs von „Ortel“ sind Sätze wie dieser zu finden: „Im Land der Christen steht eine Moschee – kann mir jemand sagen, warum sie ihre Kirchen nicht in arabischen Ländern bauen.“ Andere Lieder haben Titel wie „11. September“ oder „Taktischer Kampf“. Dennoch sagte Frontmann Tomas Ortel nach der Verleihung: „Wir sind keine rechte, sondern eine patriotische Band.“ Der Geheimdienst BIS hatte Ortels frühere Band „Conflict 88“ im Jahr 2007 als neonazistisch eingeordnet.
Die Veranstalter versuchten unterdessen zu erklären, warum sie die umstrittene Band nicht disqualifiziert hatten. Ein Sprecher teilte mit, es habe keinen eindeutigen Grund gegeben, in die Abstimmung einzugreifen. Zugleich räumte er ein, dass sich die Texte bestimmter Teilnehmer an der Grenze des Zulässigen bewegt hätten. (dpa, iQ)