Jüdische und muslimische Religionsgemeinschaften verfügen über weniger Mittel als die christlichen Kirchen im Südwesten – dennoch engagieren auch sie sich in der Flüchtlingshilfe. Sie bieten Übergangswohnheime und Deutsch-Kurse an.
Die jüdischen und muslimischen Religionsgemeinschaften verfügen über weniger Mittel als die christlichen Kirchen im Südwesten – dennoch engagieren auch sie sich in der Flüchtlingshilfe. Die Israelitische Religionsgemeinschaft Württembergs (IRGW) habe beispielsweise ein Übergangswohnheim in Stuttgart für Flüchtlinge aus muslimischen Ländern geöffnet, teilte die Vorstandssprecherin Barbara Traub mit. Ursprünglich war das Wohnheim eigentlich für jüdische Emigranten gedacht gewesen.
Außerdem habe man der Stadt angeboten, in der IRGW-Kita Flüchtlingskinder aufzunehmen. Die Möglichkeiten der kleinen jüdischen Gemeinden seien aber natürlich nicht mit denen der christlichen Kirchen zu vergleichen, sagte Traub.
Der Landesverband der Religionsgemeinschaft des Islam bietet den Flüchtlingen wiederum Deutsch-Kurse an – bislang allerdings mit wenig Resonanz. «Das wird noch nicht so angenommen, wie es ein sollte», sagte der Vorsitzende Ali Demir. Die Flüchtlinge müssten sich aber auch „erstmal zurechtfinden und wissen, wo sie dauerhaft bleiben können“. Er sei sich sicher, dass die Nachfrage steigen wird. «Wir sind damit noch zu früh», sagte Demir.
Grundsätzlich stünden auch die Moscheegemeinden jedem offen, betonte er. Das Problem sei aber vielfach die Sprache. Muslime mit türkischer Muttersprache und die oftmals arabischsprachigen Flüchtlinge könnten sich nicht unterhalten. Da helfe auch die Religion als Klammer nicht, meinte Demir. (dpa,iQ)