In der Ausstellung „Häuser der Weisheit – Wissenschaft im Goldenen Zeitalter des Islam“ in Duisburg geht es um den wissenschaftlichen Fortschritt ab dem 9. Jahrhundert in der islamischen Welt.
Das Haus der Weisheit war eine Art Akademie, die im Jahr 825 von dem Abbasiden-Kalifen al-Maʾmūn in Bagdad gegründet wurde. Dort versammelten sich die Gelehrten von Nah und Fern und übersetzten Texte aus dem Griechischen, Indischen und Persischen ins Arabische. Sie widmeten sich zudem der Medizin, Kartographie und Astronomie.
Die Ausstellung „Häuser der Weisheit – Wissenschaft im Goldenen Zeitalter des Islam“ in Duisburg widmet sich dieser und der darauffolgenden Zeit, in der die islamische Welt viele wissenschaftliche Fortschritte erzielte. 50 Objekte und zahlreiche Infotafeln sind im Kultur- und Stadthistorischen Museum am Johannes-Corputius-Platz zu sehen, darunter zahlreiche Rekonstruktionen und Modelle – aber auch 15 Originalstücke. Diese stammen aus Privatsammlungen, deren Besitzer in Bamberg und Duisburg leben, sowie von einer Sammlung der Universität Jena.
Das mit Abstand älteste Stück ist ein aus Bronze gefertigtes Medizinbesteck, das aus dem 9. Jahrhundert stammt. Die großen Observatorien, in denen zu jener Zeit Himmelskörper entdeckt und beobachtet wurden, sind als Modelle in Miniaturformat nachgebaut.
In der Ausstellung werden nicht nur die Entwicklungen im arabisch-persischen Raum dargestellt, sondern es geht auch um die Wege, auf denen die dort gewonnenen Erkenntnisse nach Europa gelangten – und in welcher Form sie hier in der Renaissance aufgegriffen und weiterentwickelt wurden. Themen der Ausstellung sind Astronomie, Geografie, Nautik, Medizin, Chemie, Physik und Mathematik. Parallel zur Ausstellung erscheint im Nünnerich-Asmus Verlag der reich bebilderte Begleitband „Häuser der Weisheit“.
Die Ausstellung „Häuser der Weisheit“ ist vom 20. September bis 20. März im Kultur- und Stadthistorischen Museum zu besichtigen.