Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.
Güte und Gottesfurcht
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um die Tugenden Güte und Gottesfurcht. Im Koran werden Muslime dazu aufgerufen, sich in Güte und Gottesfurcht zu unterstützen, statt Feindschaft und Groll untereinander zu säen. Diese beiden Tugenden stellen also die Grundlage für die Solidarität innerhalb der muslimischen Gemeinschaft dar.
Die höchste Form der Gottesfurcht sei das Befolgen von Gottes Ge- und Verboten. Dieses Prinzip impliziere nicht nur das Unterlassen von Sünden, sondern auch die Praktizierung der im Islam vorgeschriebenen Gottesdienste. Das irdische Leben sei lediglich eine Prüfung für die Menschen, die man mit den Eigenschaften der Güte und der Gottesfurcht bestehen könne.
Verschwendung
Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert die Verschwendung als größte Untreue gegenüber Gottes Gaben. Der Islam predige in allen Angelegenheiten des Lebens den Weg der Mitte, so auch im Umgang mit Gaben. Weder Geiz noch übermäßige Verschwendung werde im Islam geduldet. Freigiebigkeit und Großzügigkeit seien wichtige Tugenden im Islam. Wird diese Freigiebigkeit unterschritten spricht man von Geiz, wird diese jedoch überschritten spricht man von Verschwendung.
Jeder Mensch stünde in der Verantwortung mit den Gaben, die ihm Gott anvertraut hat, freigiebig, jedoch weder verschwenderisch noch geizig umzugehen. Denn der Mensch werde auch für den Umgang mit seinem Vermögen zur Rechenschaft gezogen. Geiz und Verschwendung schaden nicht nur dem einzelnen Menschen, sondern demoralisieren zudem auch eine Gesellschaft.
Wetteifern im Guten
In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um das Wetteifern im Guten. Der Prophet Muhammed rief seine Gefährten dazu auf in guten Angelegenheiten, wie beispielsweise in den Gottesdiensten oder in der Bitte um Vergebung von Gott miteinander wett zu eifern und sich gegenseitig zu motivieren. Er warnte vor einer Zeit in der Unglaube und Unruhe dominieren, und Menschen als Gläubige aufstehen und als Ungläubige zu Bett gehen.
Dabei gebe es zwei Wege im Guten zu wetteifern: Zum Einen könne man sich auf seine eigenen Gottesdienste und seinen eigenen Glauben konzentrieren und sich stets bemühen diesen zu stärken. Zum Anderen könne man sich darüber hinaus bemühen, auch andere Menschen zu guten Taten zu motivieren und ihnen ebenfalls die göttliche Rechtleitung wünschen. Letzteres entspreche eher dem Prinzip des Wetteiferns im Guten.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.