Die islamischen Religionsgemeinschaften haben sich anlässlich der bevorstehenden Mawlîd-Nacht mit Grußbotschaften an die Öffentlichkeit gewandt.
Die Mawlîd-Nacht ist nach islamischem Kalender die Nacht der Geburt des Propheten Muhammad (s). Muslime verbringen diese Nacht traditionell in Gottesdiensten. Die Mawlîd-Nacht wird als eine besondere Nacht wahrgenommen und begangen. Anlässlich dieser Nacht haben die islamischen Religionsgemeinschaften Grußbotschaften veröffentlicht, worin sie allen Muslimen eine gesegnete Mawlîd-Nacht wünschen.
In der Pressemitteilung der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) erinnert die Religionsgemeinschaft daran, dass der Prophet Muhammad als „Barmherzigkeit“ an die gesamte Menschheit entsandt wurde. Die heilige Nacht sollte daher von gläubigen Muslimen genutzt werden, um sich seine Botschaft der Liebe und Barmherzigkeit wieder in Erinnerung zu rufen, und seinem Leben als Vorbild für alle zu gedenken. Gerade in der heutigen Zeit, in der die Gesellschaft durch Laster wie Egoismus, Gier und Konsumsucht geprägt sei, sei die Erinnerung an die Lehren des Propheten von besonderer Bedeutung. „Die Betonung der Barmherzigkeit in der Botschaft unseres geliebten Propheten bedarf einer erneuten Lesung und eines erneuten Nachdenkens. Eine erneute Präsentation dessen als Salbe für die seitens der Gewalt geöffneten Wunden ist erforderlich“, heißt es in der Grußbotschaft der Religionsgemeinschaft.
Die Islamische Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) betont in ihrer Grußbotschaft die historische und moralische Zäsur, die die Geburt des Propheten darstellt. „Mit der Geburt des Propheten der Barmherzigkeit, Muhammad (s), wurde eine neues Kapitel in der Menschheitsgeschichte aufgeschlagen. Für jene, die vorher in Unwissenheit lebten, begann damit die Zeit des Wandels. Die Menschheit wurde Zeuge davon, wie aus einfachen Menschen großartige Vorbilder wurden“, hebt die Religionsgemeinschaft hervor. Das heutige Gedenken an den Propheten sollte viele Muslime daher dazu veranlassen, die Probleme der heutigen Zeit wie Ungerechtigkeit, Krieg, Gewalt und Flucht nach dem Vorbild und den Lehren des Propheten anzugehen, da Muslime die Geburt des Propheten als ein Ende der damaligen Ungerechtigkeit sehen.
Auch wird der Umstand hervorgehoben, dass der diesjährige Geburtstag des Propheten so nah an dem Tag liegt, an dem Christen den Geburtstag des Propheten Jesus feiern. Daher sollten Muslime und Christen gemeinsam in dieser besonderen Zeit zum Guten und friedvollen Miteinander aufrufen.
Der Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) ruft heute Nacht zu gemeinsamen Gottesdiensten in der Moschee auf, um dem Propheten Muhammad an seinem Geburtstag zu gedenken. „Nach dem Abendgebet werden in den Moscheen im Rahmen von Mawlid-Zeremonien gemeinschaftliche Gebete, religiöse Loblieder und Predigten abgehalten. Alle Muslime sind herzlich zur Begehung dieser Nacht eingeladen“, so die Religionsgemeinschaft.