Der Vorsitzende der Zentralen Moschee in Birmingham kritisiert das Anti-Terror-Programm der britischen Regierung. Das Programm würde den Generalverdacht gegen muslimische Jugendliche verhärten.
Der Vorsitzende der Zentralen Moschee in Birmingham, Muhammad Afzal, hat zu einem Boykott des Anti-Terror Programms der britischen Regierung aufgerufen. Dieses diskriminiere auf unfaire Weise Muslime und insbesondere Schulkinder, zitieren britische Medien Afzal am Wochenende. Der Moschee-Vorsitzende, der auch für die britische Labour Partei im Stadtrat von Birmingham sitzt, hatte dem britischen Premierminister David Cameron bereits in der Vergangenheit Islamophobie vorgeworfen.
Die Aussage Camerons, es finde eine verstärkte Radikalisierung unter britischen Muslimen statt, lasse sich nicht belegen, kritisierte Afzal. So gebe es etwa für die Behauptung, derzeit befänden sich 500 Menschen zur Kampfausbildung in Syrien, keine Beweise.
Die geplante Ausweitung des Anti-Terror-Programms, das eine Überprüfung von Koranschulen vorsieht, bezeichnete Afzal als rassistisch. Es sei zu erwarten, dass Koranschulen mit Verweis auf entsprechende Rechtsvorschriften geschlossen würden. Dann könne es künftig schwieriger werden, Jugendliche zu erreichen und sie vor den Gefahren einer Radikalisierung zu schützen. (KNA, iQ)