Die Bundesregierung begrüßt das Engagement der islamischen Religionsgemeinschaften in der Flüchtlingshilfe, das geht aus einer Antwort auf eine Kleine Anfrage hervor. Die Strukturbildung sowie die Qualifizierung des Ehrenamtes werde in diesem Rahmen unterstützt.
Wie die Regierung in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage ausführt, sei die Flüchtlingshilfe und die Integration von Flüchtlingen mit Bleibeperspektive „eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die den Staat auf allen Ebenen fordert und für deren Bewältigung der Beitrag eines breiten Spektrums der Zivilgesellschaft unerlässlich ist“. In diesem Zusammenhang leisteten auch Muslime in Deutschland als Teil der Gesellschaft individuell, in islamischen Religionsgemeinschaften und in Moscheegemeinden einen wichtigen Beitrag.
Der Antwort zufolge hat die Bundesregierung Kenntnis davon, dass sich alle in der Deutschen Islam Konferenz (DIK) vertretenen islamischen Religionsgemeinschaften und viele ihrer Moscheegemeinden in der Flüchtlingshilfe und -integration engagieren. Konkret solle es sich bei diesen Hilfen laut Bericht der islamischen Religionsgemeinschaften im DIK-Lenkungsausschuss vom 10. November 2015 unter anderem um Sach- und Geldspenden handeln sowie um gemeinsames Fastenbrechen, Geschenke für Kinder, Nahrungs- und Willkommenspakete, Übersetzungsleistungen, Betrieb von Kleiderkammern, Begleitungen zum Arzt, Hilfen bei der Wohnungssuche und Einrichtung, Freizeitangebote, kostenlosen Internetzugang, Shuttlebusse zum Freitagsgebet, Erstellung von Ratgebern/Leitfäden, Angebote von Unterkünften und Übernachtungsmöglichkeiten, Etablierung von Familienpatenschaften, Einrichtung einer Online-Praktikumsbörse und Einbeziehung in Sportangebote.
Die Regierung begrüße das Engagement der islamischen Religionsgemeinschaften. Sie sehe allerdings Bedarf, die islamischen Religionsgemeinschaften und ihre Moscheegemeinden dabei zu unterstützen, sich zu professionellen Akteuren im Bereich der Flüchtlingshilfe und -integration zu entwickeln.
Die Regierung plane vor diesem Hintergrund, im Rahmen der Projektförderung aus vorhandenen Haushaltsmitteln „die Strukturbildung sowie die Qualifizierung des Ehrenamtes zu unterstützen“. Sie gehe auch davon aus, dass aufgrund der gestiegenen Zahlen von Zuwanderern und Flüchtlingen aus muslimisch geprägten Herkunftsländern „der Bedarf an religionssensiblen sozialen Dienstleistungen für Muslime künftig weiter steigen wird und daher das bestehende Potential genutzt und ausgebaut werden sollte“. (hib,iQ)