Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) geht es um die Themen Reue und Vergebungsbitte als Tor zur Läuterung. Die Reue sei eine Möglichkeit für den gläubigen Muslim, sich von seinen Sünden zu befreien und Gott um Vergebung zu bitten für seine Fehltritte. Das Prinzip und die Vorgehensweise bei der Reue und Vergebungsbitte lehrte Gott den Menschen bereits durch den ersten Menschen und Propheten Adam. Als Adam und Eva den Befehl Gottes missachteten und sündigten baten sie Gott mit folgenden Worten um Vergebung:“ Unser Herr! Wir haben wider uns selber gesündigt, und so Du uns nicht verzeihst und dich unser erbarmst, wahrlich, dann sind wir verloren.“ Und Gott nahm daraufhin ihre Reue an.
Deshalb sei es die Pflicht eines jeden Muslims seine Lebenszeit zu nutzen, um Allah stets für seine Sünden um Vergebung zu bitten. Denn das Tor der Reue bleibt für jeden Menschen bis zum Zeitpunkt seines Todes geöffnet.
In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um den islamischen Gebetsruf. Der Gebetsruf vor den fünf Pflichtgebeten wurde vom Propheten Muhammed im ersten Jahr nach der islamischen Zeitrechnung eingeführt. Der Gebetsruf ist für einen muslimischen Mann eine Sünnet-i Müekkede, also eine besonders empfohlene Handlung. Der Gebetsruf wird melodisch und nur in seiner Originalsprache auf arabisch ausgerufen.
Während des Gebetsrufes sollen die Anwesenden dem Gebetsrufer aufmerksam zuhören und ihm leise nachsprechen. Sonstige Aktivitäten sollten während des Gebetsrufes unterbrochen werden. Die Strophen des Gebetsrufes behandeln die Einheit und Erhabenheit Gottes.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um die Zukunft unserer Jugend. Für die Entwicklung und den Fortbestand der muslimischen Gemeinschaft sei die religiöse und weltliche Bildung der Jugend von großer Bedeutung. Der hohe Stellenwert von Bildung im Islam zeige sich auch am ersten Koranvers, der offenbart wurde: „Lies!“.
In der hiesigen Gesellschaft stünden Jugendliche vor großen Herausforderungen, wie beispielsweise ein zunehmender Werte- und Identitätsverlust, Arbeitslosigkeit und Ausgrenzung. Grund hierfür sei auch der Mangel einer muslimischen Infrastruktur im Kontext von Bildung und Soziales für Jugendliche. Daher sei es wichtig Kampagnen zu unterstützen, die sich unmittelbar der Bildung und Erziehung Jugendlicher widmen.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.